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Welt-Blutkrebs-Tag: Gesucht: Neeles Retter

Das einjährige Mädchen aus Berlin leidet an Blutkrebs. Bisher half keine Chemotherapie, ihre Eltern hoffen nun auf eine Knochenmarkspende. Dazu soll der neue „World Blood Cancer Day“ animieren.

Die 18 Monate alte Neele aus Berlin ist eigentlich ein ganz normales Mädchen: „Sie lacht viel, sie hat gerade ein neues Lieblingslied und sie bringt gerne andere zum Lachen“, erzählt ihr Vater Gerald G. Doch über dieser Normalität liegt ein Schatten. Neele ist mit elf Monaten an Blutkrebs erkrankt. Zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) suchen ihre Eltern seit Monaten nach einem Knochenmarkspender, der das Leben ihrer Tochter retten könnte – bislang vergeblich.

Das soll sich ändern: Die DKMS ruft am 28. Mai nach dem Vorbild des Welt-Aids-Tages den ersten „World Blood Cancer Day“ aus, der fortan jährlich stattfinden soll. Dazu wird es am Mittwoch im Pavillon am Reichstag eine große Typisierungsaktion geben: Jeder, der gesund und zwischen 18 und 55 Jahre alt ist, kann mit einem Wattestäbchen einen Mundabstrich machen und sich so als möglicher Spender registrieren lassen. Je mehr, desto besser, denn nur ein „genetischer Zwilling“ kann den Erkrankten helfen, und die sind leider selten.

Weihnachten und Geburtstag in der Klinik

Seit der Diagnose hat sich für Neele viel verändert: Das Mädchen ist sehr anfällig für Krankheiten, es darf nicht in die Kinderkrippe oder auf Spielplätze. „Das ist kein normales Kinderleben“, sagt Gerald G. „Ein Schnupfen kann für sie zur tödlichen Lungenentzündung werden.“ Seit der Diagnose hat Neele viele Monate in der Klinik verbracht, auch Weihnachten und Geburtstage feierte die Familie dort.

Die Einjährige hat bereits vier Chemotherapien hinter sich, die zunächst erfolgreich zu sein schienen: Anfang des Jahres konnten keine Krebszellen mehr gefunden werden, doch im April kehrte die Krankheit zurück. „Das war für uns ein Erdbeben“, sagt Gerald G., ihm versagt die Stimme. Neele befindet sich derzeit in der fünften Chemotherapie.

Unterstützung von Sarah Connor bis Simon Rolfes

Dennoch gehe es seiner Tochter phasenweise sehr gut, Neele ist lebhaft und „eine Kämpfernatur“, sagt ihr Vater. Wenn sie sich wohlfühle, spiele sie auch mit Viktoria, der Tochter eines befreundeten Ehepaares. Dennoch: Jeder, der mit ihr zusammen sein will, muss sich die Hände desinfizieren, gleiches gilt für jedes Spielzeug, das Neele bekommt.

Weltweit sind mehr als vier Millionen Menschen bei der DKMS registriert – zu wenig, sagt Gerald G.: „Heutzutage müsste niemand mehr an Blutkrebs sterben.“ Um mehr Menschen zur Registrierung zu animieren, haben sich viele Prominente mit dem roten „&“ – dem Symbol des Aktionstages – fotografieren lassen, darunter Spieler von Alba Berlin, den Berliner Eisbären, Sängerin Sarah Connor oder Fußballer Simon Rolfes.

Gerald G. hofft, dass sich nach dem Aktionstag bald ein Spender findet – jeder Neuregistrierte könnte für Neele der Richtige sein.

Mehr Infos: www.dkms.de

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