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Berlin: Welthungerhilfe lobt Tagesspiegel-Leser Aktion für Tsunami-Opfer hier zu Lande beispiellos Aufruf Berlins war dagegen kaum ein Erfolg

Eigentlich wollte das offizielle Berlin den Tsunami-Opfern in Indonesien mit 5,7 Millionen Euro helfen – und nun stehen gerade 272 000 Euro zur Verfügung: Bei den Organisatoren der offiziellen Berliner Tsunami-Hilfe für die Region Teunom auf der Insel Sumatra in Indonesien ist deutlich Ernüchterung zu spüren. Die „Luftbrücke Berlin-Südasien“ wurde zu einem schmalen Steg.

Eigentlich wollte das offizielle Berlin den Tsunami-Opfern in Indonesien mit 5,7 Millionen Euro helfen – und nun stehen gerade 272 000 Euro zur Verfügung: Bei den Organisatoren der offiziellen Berliner Tsunami-Hilfe für die Region Teunom auf der Insel Sumatra in Indonesien ist deutlich Ernüchterung zu spüren. Die „Luftbrücke Berlin-Südasien“ wurde zu einem schmalen Steg. „Die kommunikative Kraft hat wohl nicht ausgereicht“, sagt Senatssprecher Günter Kolodziej. Sprich: Die Initiative der Berliner Wirtschaft unter Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) und unter Federführung des Roten Kreuzes habe zu wenig Werbung gemacht. „Der Zeitpunkt für den Start der Aktion Ende Februar war auch zu spät, da hatten viele Unternehmer längst anderswo gespendet“, sagt Holger Lunau, Sprecher der Industrie- und Handelskammer.

Wie berichtet, gaben Berlin-Brandenburger Firmen 57 000 Euro an die Spendenaktion der Stadt. 215 000 Euro kommen von Hertha BSC. So werden nun nicht etwa 1500 Wohnhäuser und eine Gesundheitsstation gebaut. Berlin wird sich stattdessen am Bau von Schulen beteiligen und wegen des Vereins-Engagements vor allem Spiel- und Sportplätze fördern.

Etliche Firmen mit Tochterunternehmen in den betroffenen Ländern wie etwa Schering hatten zum Zeitpunkt des „Luftbrücken“-Beginns schon eigene Projekte gestartet. „Die Berliner Schering AG hat 400 000 Euro unter anderem an die indonesische Ärzte- und Hebammengesellschaft sowie für ein Gesundheitszentrum in Thailand bereitgestellt“, sagt etwa Schering-Sprecherin Denise Rennmann. Die Mitarbeiter hatten zusätzlich 14 000 Euro gesammelt. „Die Luftbrücke erzielte auch so ein mageres Ergebnis, weil wir keinen Medienpartner mit im Boot hatten“, meint Rainer Otto vom Roten Kreuz. Angefragte Printmedien und Radiosender haben abgewinkt, und der Tagesspiegel sei „durch seine eigene Aktion schon vergeben gewesen“.

„Ich muss neidlos zugestehen, dafür mein Kompliment: Kein anderes Blatt hat so etwas auf die Beine gestellt“, sagte gestern Bernhard Servatius, Kuratoriums- Vorsitzender der Stiftung Deutsche Welthungerhilfe, im Tagesspiegel-Verlagshaus gegenüber dem Sprecher der Geschäftsführung, Joachim Meinhold, und Lorenz Maroldt, einem der beiden Chefredakteure. Während der Sitzung beim Tagesspiegel stellte die Zeitung den aktuellen Stand ihrer Aktion für Sri Lanka vor – die Leser hatten 540 000 Euro gespendet. „Es gibt in Deutschland keine andere Kooperation mit einer Zeitung in dieser Größenordnung, Intensität, Professionalität und Tiefe in der Berichterstattung“, dankte die Welthungerhilfe dem Spendenverein des Blattes. Wir geben das Lob gern an die Leser weiter.

Annette Kögel

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