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Berlin: Weltweit einkaufen

Ponchos, Trommeln, Schmuck: Messe „Shopping World“ ist eröffnet

Ponchos aus Peru, Schmuck aus Indonesien und Schnitzereien aus Gambia – wer so etwas haben möchte, braucht keine Weltreise zu machen: Gestern eröffnete die Messe „Shopping World“ mit 560 Ausstellern aus 65 Ländern.

Es riecht nach Räucherstäbchen, überall erklingt Trommelmusik. Sogar ein kleiner japanischer Garten ist in den Messehallen gestaltet. Juliana Hoffmann und ihr Mann gehören zu den Ersten, die gestern Morgen die Messe besuchten. Sie lassen sich einen Holzbaukasten für knapp 100 Euro erklären, mit dem Kinder eigene Tische und Stühle erschaffen können. Kaufen tun sie aber doch nicht. „Unser Sohn ist erst fünf Monate alt“, sagt Juliana Hoffmann. Irgendwas werden sie aber mitnehmen, da ist sie sich sicher: „Weihnachten steht ja vor der Tür.“ Auch andere Besucher der „Shopping World“ denken schon an das Fest. Eine Frau hat eine Filzumhängetasche für ihren Enkel erstanden. „Ich kaufe hier immer alle Geschenke“, sagt sie. Dafür kommt sie mehrere Tage hintereinander – und gibt jedes Jahr 1000 Euro aus.

Anke Reuter sieht die Messe, die früher „Import Shop“ hieß, aus anderer Perspektive. Die Designerin verkauft Taschen, Mützen und Tücher. Sie fährt zwei Mal im Jahr nach Indien und Nepal, wo sie ihre selbstentworfenen Stücke aus Saristoffen herstellen lässt. „Zu dieser Jahreszeit gehen die Mützen am besten weg“, sagt sie. Die gibt es bei ihr für zehn bis 15 Euro aus Fell, Fleece oder Wolle. In Halle 7.1a laufen viele Kinder herum, lassen Kaffeebohnen durch die Finger rieseln und lernen, wie Schokolade hergestellt wird. „Das Erbe Marco Polos“ heißt dieser Messebereich für Schulklassen.

Doch nicht alle „Shopping World“-Besucher sind begeistert. Manfred Schumacher hat einen Laden am Savignyplatz mit afrikanischen Möbeln und Steinskulpturen. „Hier werden die Sachen zu Dumping-Preisen verkauft“, sagt er. Schlecht für Berliner Händler wie ihn – „aber für Messebesucher super.“

„Shopping World“, bis 14.11., Messegelände Berlin, täglich 10 bis 19 Uhr. Eintritt 7, ab morgen 8,50 Euro, erm. 6,50 Euro.

Aliki Nassoufis

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