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Wendekalender: 11. Januar 1990

Erich Honecker wird operiert, Berlins SPD will mehr Geld vom Bund.

Der frühere DDR-Staatsratsvorsitzende und SED-Chef Erich Honecker ist in der Charité an einem bösartigen Nierentumor operiert worden. Der Eingriff sei gut verlaufen, der Tumor radikal entfernt worden, wurde mitgeteilt. Erst im August 1989 hatte sich Honecker einer Darmoperation unterzogen. Wie es hieß, wäre der Nierentumor schon damals diagnostizierbar gewesen, sei aber erst jetzt in seiner vollen Größe bei der Untersuchung Honeckers im Zusammenhang mit der Prüfung seiner Haftfähigkeit entdeckt worden. Der 77-Jährige hatte am 18. Oktober 1989 auf Betreiben des Politbüros seine Ämter aufgegeben und wurde am 3. Dezember aus der SED ausgeschlossen. Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft der DDR wegen Amtsmissbrauchs und Hochverrats.

Die Berliner SPD hat die von der Bundesregierung für West-Berlin im Jahr 1990 veranschlagten zusätzlichen Mittel in Höhe von 400 Millionen Mark als völlig unzureichend bezeichnet. Bonn dürfe sich seiner Verantwortung nicht entziehen, ein „finanzieller Rückzieher“ würde das Zusammenwachsen beider Teile Berlins gefährden und das soziale Klima verschärfen. Das Geld ist für die Mehrbelastungen durch die Öffnung der Grenzen und die stark gestiegene Zahl der Übersiedler aus der DDR sowie Aussiedler aus Osteuropa bestimmt. Gru

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