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Berlin: Weniger im Portmonee

VERDIENSTE: Zuwachs bleibt unter Teuerungsrate

Die Berliner Arbeitnehmer haben im Jahr 2005 brutto nur wenig mehr verdient als im Jahr 2004. Dem Statistischen Landesamt zufolge betrugen die Bruttojahresverdienste ganzjährig vollbeschäftigter Arbeitnehmer im produzierenden Gewerbe, Handel sowie Kredit- und Versicherungsgewerbe im vergangenen Jahr durchschnittlich 42 087 Euro. Das ist ein Plus gegenüber 2004 von einem Prozent. Die Steigerung lag unter der Inflationsrate, die 2005 bei 1,9 Prozent lag. In den vergangenen fünf Jahren hatte der Verdienstzuwachs jeweils bei über 2,5 Prozent gelegen.

„Die Entwicklung zeigt, wie wichtig es war, in den Tarifrunden von Metall und Banken ein Plus von gut drei Prozent durchzusetzen“, sagt Dieter Pienkny, Berliner Sprecher des Deutschen Gewerkschaftsbundes. „Wenn die Lohnzuwächse unter der Inflation liegen, sinkt die Kaufkraft.“ Darunter leide die Binnenkonjunktur der Hauptstadt seit Jahren. „Daran ändern längere Öffnungszeiten zur WM gar nichts“, sagt Pienkny. Künftige Lohnsteigerungen müssten über der Inflationsrate liegen, „das spült auch mehr Geld in die Sozialkassen“.

Die Arbeiter im produzierenden Gewerbe verdienten mit durchschnittlich 34 109 Euro 0,6 Prozent weniger als 2004. Die Angestellten steigerten ihr Gehalt dagegen um 1,3 Prozent und kamen auf durchschnittlich 54 203 Euro. Die Unterschiede zwischen den Wirtschaftszweigen sind zum Teil gravierend. Arbeiter in der Energie- und Wasserversorgung kamen 2005 durchschnittlich auf 44 698 Euro. Im Baugewerbe wurden 27 078 Euro und im Textil- und Bekleidungsgewerbe sogar nur 26 620 Euro verdient.

Die Angestellten in der Computer- und Elektrobranche erzielten 2005 – wie in den Vorjahren – die höchsten Bruttojahresverdienste. Sie kamen im Durchschnitt auf 58 812 Euro. Am wenigsten verdienten die Angestellten des Berliner Einzelhandels mit 29 158 Euro. avi

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