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Die Kontrollen nehmen ab. Viele nutzen das aus, denn offenbar steigt die Quote der Schwarzfahrer.

© dpa

Streit mit Sicherheitsfirma: Mehr Schwarzfahrer bei der BVG

Die Schwarzfahrerquote bei der BVG ist angestiegen, denn es gibt viel weniger Kontrollen als früher. Schuld ist offenbar ein Streit mit der Sicherheitsfirma Securitas.

Fahrgäste, die regelmäßig Bahn oder Bus fahren, werden nur noch selten nach dem Fahrschein gefragt. Zum Teil erlebten sie schon monatelang keine Kontrollen mehr – vor allem bei der BVG. Und jetzt bestätigte das Unternehmen auch offiziell, dass die Zahl der Kontrollen in diesem Jahr zurückgegangen ist; begründet mit einem Wechsel der Kontrollfirma, die neben den Mitarbeitern der BVG nach Schwarzfahrern suchte. Im Sommer war der Vertrag mit der Sicherheitsfirma Securitas – mit gegenseitigen Vorwürfen – beendet worden. Eine neue Firma soll im Januar aber wieder Kontrolleure losschicken – auch in die Busse, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz.

Offensichtlich ist die Kontrolllücke ausgenutzt worden. Nach Angaben von Reetz ist nämlich zuletzt die Quote der ertappten Schwarzfahrer von 4,5 Prozent auf 5,2 Prozent gestiegen. Der BVG entgehen damit Einnahmen in Millionenhöhe. Dabei werden jetzt bei den – selteneren – Kontrollen durchschnittlich mehr Sünder erwischt als zuvor; weil eben mehr Nutzer ohne Ticket einsteigen. Enthalten in diesen Zahlen sind allerdings auch die sogenannten Graufahrer, die versehentlich ein falsches Ticket gekauft oder auch nur vergessen haben, es zu entwerten. Allen gemeinsam ist, dass sie dann das „erhöhte Beförderungsentgelt“ (40 Euro) zahlen müssen, das häufig nur von den „Graufahrern“ entrichtet wird. Notorische Schwarzfahrer zahlen dagegen meist auch die Strafe nicht.

Wie hoch die Strafzahlungen im vergangenen Jahr waren, konnte Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) auf eine Kleine Anfrage des Piratenabgeordneten Gerwald Claus-Brunner nicht angeben. Solche Daten würden von der Justiz nicht erhoben. Kommen Schwarzfahrer hinter Gitter, kostet ein Hafttag nach Heilmanns Angaben durchschnittlich 134,75 Euro. Für Kontrollen hatte die BVG im vergangenen Jahr über 2,8 Millionen Euro ausgegeben.

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