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Berlin: Wenn der Magen Hilfe braucht

„Wir sind die Messe“ (3): Die Sanitäter des DRK

Damit die Grüne Woche reibungslos über die Bühne geht, ist hinter den Kulissen viel Planung und Organisation nötig. Bis zum 28. Januar stellen wir täglich einen Menschen vor, der mit seiner Arbeit die Messe zu dem macht, was sie ist: Anziehungspunkt für Hunderttausende Besucher.

Zwei Ärzte, einer davon im mobilen Einsatz, zwei Rettungswagen, sieben Krankenstationen: Inklusive Funk- und Einsatzleitung besteht das Messeteam des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bei der Grünen Woche aus rund 50 Personen. Eine davon ist Sabrina Hübener. Seit drei Jahren ist die 22-Jährige beim DRK – und im Einsatz ist sie nicht nur auf der Messe, sondern auch im Alltag als Rettungssanitäterin.

Etwa 120-mal am Tag müssen sie und ihre Kollegen an einem Grüne-Woche- Tag ausrücken, erzählt Sabrina Hübener. Das klingt nach viel Stress, doch für die Profis ist der Einsatz auf der Messe eine Routineangelegenheit. „Gegen einen Job auf der Fanmeile während der Fußball-WM ist die Grüne Woche ein Spaziergang“, sagt Hübener.

Viele Probleme, auf die die Sanitäter hier träfen, seien Bagatellen: mal ein verstimmter Magen wegen zu vieler Probierhäppchen, mal ein Kreislaufschwächeanfall eines Standbetreibers, der den ganzen Tag stehen muss, mal sind es wunde Füße von Hostessen, die über Blasen in den neuen Schuhen klagen. „Manchmal ersetzen wir aber auch den Hausarzt“, erzählt sie. „Bei uns melden sich auch Leute, die wegen der trockenen Luft der Klimaanlagen in den Messehallen Halsschmerzen bekommen.“ Regelmäßig komme es auch vor, dass Aussteller ihre Medikamente in ihrem Heimatland vergessen haben, andere wiederum ihr Insulin im Hotel. „Dann müssen wir natürlich schnell für Ersatz sorgen“, sagt Hübener.

Die meisten Patienten machten keine Probleme, erzählt die Sanitäterin. Nur mit denen, die im Laufe eines Messebesuchs ein Glas zu viel probiert hätten, gäbe es oft Scherereien. „Letztes Jahr ist hier eine Betrunkene gestürzt“, erinnert sie sich. „Die hatte sich die Nase gebrochen und eine Platzwunde am Kopf zugezogen. Helfen lassen wollte sie sich aber nicht.“ Stattdessen schlug sie derart um sich, dass der Sicherheitsdienst eingreifen musste. „Ich hoffe, dass mir ein solcher Zwischenfall dieses Jahr nicht unterkommt“, sagt Sabrina Hübener. „So etwas ruiniert einem sonst ziemlich den Spaß an der ganzen Messe.“ mho

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