zum Hauptinhalt

Berlin: Wenn Manager träumen (Kommentar)

Je komplexer Bauvorhaben sind, desto sorgfältiger muss auf Kostenmanagement und Qualitätsüberwachung geachtet werden. Der Neubau der zentralen deutschen ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt und die Sanierung des maroden Bahnknotenpunktes Berlin waren auf diesem Hintergrund für die Deutsche Bahn AG geradezu Jahrhundertprojekte.

Je komplexer Bauvorhaben sind, desto sorgfältiger muss auf Kostenmanagement und Qualitätsüberwachung geachtet werden. Der Neubau der zentralen deutschen ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt und die Sanierung des maroden Bahnknotenpunktes Berlin waren auf diesem Hintergrund für die Deutsche Bahn AG geradezu Jahrhundertprojekte. Leider hat sich das Unternehmen bei deren Abwicklung aber weder so bürokratisch-korrekt wie die alte Behörde Bahn noch so transparent wie eine Aktiengesellschaft verhalten, sondern in Planung und Ausführung falsch gemacht, was nur falsch gemacht werden konnte. Zwei Beispiele für viele: Wer Bauaufträge vor Abschluss eines Planfeststellungsverfahrens erteilt, handelt hochgradig leichtsinnig. Wer Unternehmen ihre eigenen Arbeiten kontrollieren lässt, lädt zu Pfusch und Betrug geradezu ein. Das Management der Bahn war mit der Dimension beider Vorhaben offensichtlich überfordert, und der Aufsichtsrat hat sich vermutlich durch die schillernde Vision der Bahn von morgen benebeln lassen. Jetzt muss der neue Vorstandschef Hartmut Mehdorn einmal mehr die Notbremse ziehen. Wenn er aber nun die Bahnkasse sanieren wollte, indem er bei der Wartung des Streckennetzes sparte, würde er den Teufel mit Beelzebub austreiben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false