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Berlin: „Wenn wir investieren, brauchen wir Sicherheiten“

Herr Cromme, Sie sind der Koordinator der Gründungsinitiative für die ManagerSchule. Fühlen Sie sich vom Land Berlin gut behandelt?

Herr Cromme, Sie sind der Koordinator der Gründungsinitiative für die ManagerSchule. Fühlen Sie sich vom Land Berlin gut behandelt?

Wir wurden mit großer Gastfreundschaft aufgenommen. Der Senat und die Bundesregierung haben entscheidend zum Gelingen des Projektes beigetragen.

Im Vorfeld der Gründungsveranstaltung gab es kritische Stimmen aus der Berliner Politik. SPD- und PDS-Parlamentarier lehnen ab, dass das Staatsratsgebäude mit Erbbaurecht übergeben wird.

Durch falsche Informationen sind in den Fraktionen Missverständnisse aufgetreten. Wir stehen auf dem Standpunkt, dass die Sanierung eines Gebäudes normalerweise Sache des Eigentümers ist. Die Stiftung übernimmt eine Art Vorfinanzierung, indem sie die Sanierungskosten trägt. Dazu brauchen wir einen Kredit. Eine Beleihung aber ist nur durch eine bestimmte vertragliche Rechtsform möglich – zum Beispiel durch einen Erbbaurechtsvertrag. Das ist auch so mit allen Senatoren besprochen worden. Wir kommen nicht an und sagen: Wir wollen das Erbbaurecht. Wir legen im Grunde einen Betrag von 25 Millionen Euro für die Sanierung auf den Tisch, für den wir eigentlich keine Veranlassung sehen. Wenn wir in dieser Größenordnung schon investieren, brauchen wir auch entsprechende Sicherheiten.

Sollten Sie keinen Erbbaurechtsvertrag bekommen: Werden Sie sich von Berlin wieder verabschieden?

Wir haben von Anfang an keinen Druck ausgeübt. Aber für uns ist klar: Wenn wir jetzt schon Geld aufbringen und in ein Haus investieren, das uns nicht gehört, brauchen wir eine Absicherung. Das heißt: Erbbaurecht oder etwas Vergleichbares.

Sie wollen an der Schule vor allem Interdisziplinarität lehren. Werden die Nachwuchskräfte in der Wirtschaft bisher zu einseitig ausgebildet?

In Europa haben wir eine naturwissenschaftlich-technische Ausbildung. Im Gegensatz zu den USA schaffen wir es aber nicht, das Know-how in Produkte und Märkte umzusetzen. Wir wollen durch unsere Ausbildung mithelfen, dass dieses Wissen breiter genutzt wird.

Die Stiftung legt großen Wert auf Kooperationen mit anderen Universitäten. Die Technische Universität könnte zum Beispiel den Bereich Innovations- und Technologiemanagement übernehmen. Dieses Fachgebiet soll doch am Münchner Standort der Schule gelehrt werden, oder?

Wir sind offen, was Kooperationsmodelle betrifft. Bisher haben wir mit den drei Berliner Universitäten ausgesprochen fruchtbare Gespräche geführt. Wie im Einzelnen Kooperationen aussehen werden, regeln wir später. Das gilt auch für Business Schools und Universitäten außerhalb Berlins.

Das Gespräch führte Sabine Beikler.

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