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Berlin: Wer das Kreuzchen nicht lernt ...

„Die Beteiligung ist überwältigend“, sagt Gerald Wolf. Er leitet von Berlin aus die bundesweite Juniorwahl, die unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert steht und an der sich bis zum 22.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

„Die Beteiligung ist überwältigend“, sagt Gerald Wolf. Er leitet von Berlin aus die bundesweite Juniorwahl, die unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert steht und an der sich bis zum 22. September mehr als 500 000 Schülerinnen und Schüler aus 2270 Schulen beteiligen. Allein in Berlin machen in diesen Tagen mehr als 30 000 Schüler ab der Jahrgangsstufe 7 ihr Kreuzchen – klassisch auf Papier oder online.

In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit nehmen 89 Schulen teil. Spitzenreiter sind die Oberstufenzentren Gesundheit (Marzahn), Informations- und Medizintechnik (Neukölln) und Bürowirtschaft und Dienstleistungen (Prenzlauer Berg). Dort machen jeweils weit mehr als 1000 Schüler mit. Das Ergebnis der Juniorwahl 2013, die nicht mit dem Projekt „U 18“ zu verwechseln ist, wird am Sonntag im Internet unter juniorwahl.de veröffentlicht.

Aus der Taufe gehoben wurde das Projekt im September 1999, als im TV-Talk „Sabine Christiansen“ der Parteienforscher Jürgen Falter über die Erfahrungen sprach, die er als Gastdozent in den USA mit der Initiative „Kids Voting“ sammelte. Noch im selben Jahr, zur Abgeordnetenhauswahl 1999, wurde die Juniorwahl erstmalig an drei Berliner Schulen ausprobiert. Seitdem gibt es sie regelmäßig zu Landtags-, Bundestags- und Europawahlen. Bis 2022, so das Ziel der Organisatoren, sollen alle weiterführenden Schulen in Deutschland teilnehmen. „Von Politikverdrossenheit bei Jugendlichen ist bei uns jedenfalls nichts zu merken“, sagt Projektleiter Wolf. Da können Erwachsene wohl auch noch etwas lernen. Ulrich Zawatka-Gerlach

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