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Berlin: Wer hat so viel Pinkepinke ...

Berichterstattung zur Kreditaffäre des Bundespräsidenten Christian Wulff Nach Köhler ist jetzt auch Wulff zum Abschuss freigegeben. Merken denn die messerwetzenden Pseudomoralisten nicht, dass sie es sind, die das Ansehen des höchsten Amtes unseres Staates schädigen?

Berichterstattung zur Kreditaffäre des Bundespräsidenten Christian Wulff

Nach Köhler ist jetzt auch Wulff zum Abschuss freigegeben. Merken denn die messerwetzenden Pseudomoralisten nicht, dass sie es sind, die das Ansehen des höchsten Amtes unseres Staates schädigen? Das grenzt an Politmasochismus. Was hat Wulff getan? Er ist mit Schlitzohrigkeit eine Antwort umgangen, und nicht einmal die Anschwärzer behaupten, dass dies eine so schwere Verfehlung war, dass er als Bundespräsident unmöglich ist. Es ist an der Zeit, dass wieder so etwas wie politische Kultur in unserem Land eintritt.

Fritz Matern, Birkenwerder

Es ist schön, dass unser Bundespräsident die „Verantwortung“ übernimmt, mit seiner Familie ohne Belastung seines Geldbeutels auf dem Ferienflug nach Florida in die Businessklasse hochgestuft zu werden, was immerhin mit einigen tausend Euro zu Buche schlägt. Für mich und meine Familie hätte ich diese Verantwortung auch gern übernommen. Hat aber nicht geklappt. Die Komfortklasse musste voll bezahlt werden.

Wolfgang Quurke,

Berlin-Reinickendorf

Die Berliner Lehrer bekamen sechs Wochen vor Weihnachten ein mehrseitiges Erinnerungsschreiben zum Umgang mit Geschenken. Demzufolge sind Präsente – mit Ausnahme eines Blumenstraußes – grundsätzlich abzulehnen, um den Verdacht der Bestechlichkeit zu vermeiden. Akribisch wird aufgelistet, dass auch ein Kugelschreiber oder Schokolade als mögliche Beeinflussung unbedingt zurückzuweisen sind. Wenn der normale Staatsdiener noch nicht einmal eine Packung „Merci“ als Dankeschön annehmen darf und der höchste Repräsentant des Staates ungeniert Leistungen wie Ferienaufenthalte oder zinsgünstige Darlehen annehmen kann, kommt man schon ins Grübeln. Was würde wohl mein Arbeitgeber sagen, wenn ich sagen würde, „Ich kann die Annahme der Merci-Schokolade verantworten“.

Sascha Hillebrecht, Berlin

Es ist doch erstaunlich, worüber wir Deutsche uns ärgern können. Wir ärgern uns über den Bundespräsidenten, weil dieser einen Privatkredit von einem befreundeten Unternehmer in Anspruch genommen hat. Aber was ist das Verwerfliche an diesem Vorgang? Ist es der Umstand, dass Herr Wulff den Kredit den entsprechenden Behörden und Gremien verschwiegen hat und somit einer gesetzlichen Mitteilungspflicht als damaliger Ministerpräsident nicht nachgekommen ist? Dann kann man dieser Sache mit Sicherheit in der Presse einige Seiten widmen und Experten befragen, inwieweit Herr Wulff eventuell Steuern nachzahlen muss. Wieso soll ich nicht nach dem günstigsten Weg suchen, legal an Geld für einen Hauskauf zu gelangen?

Osman Öztas, Frankfurt am Main

Um es höflich zu formulieren, die „tollen“ Berichte über den Bundespräsidenten sind genauso wichtig, als ob in China ein Sack Reis umfällt. Gibt es nicht auch Informationen über das tägliche Leben der Leser? Da bekommt ein Möchtegernsenator eine Abfindung, ein verbeamteter Lehrer erhält nach 25 Jahren eine Urkunde des Senats, Mütter und Väter müssen in oft zwei bis drei Jobs arbeiten, um halbwegs vernünftig leben zu können, ihren Kindern Grundsätzliches zu bieten, ein ehemaliger Bundeskanzler ist Duzfreund eines KGB-Mannes, der Wahlfälschungen zur Machterhaltung organisiert ...

Christian Klahr, Hoppegarten

Offene Fragen auszusitzen und anschließend die Wahrheit scheibchenweise zu servieren: Ist Ihr Krisenmanagement entweder von der Opposition oder mörderblöd? Und während Sie sich, hoffentlich innerlich schamrot an Ihren Präsidentenstuhl klammern, wühlen die Anwälte in Ihren Akten, die „Bild“ wühlt in Ihren privaten Urlaubsreisen und Frau Merkel wühlt schon nach Nachfolgern.

Su Holder, Berlin-Tempelhof

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