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Sunset Boulevard

© dpa

Werbung: Bye-bye Sunset Boulevard

Autofirma überklebte hunderte Straßenschilder - als Werbeaktion. Die Polizei sieht das gar nicht gern und reißt sie wieder ab.

Mit seinen Straßenschildern versteht Berlin keinen Spaß – schon gar nicht, wenn sie in die Irre führen. Oder nach Los Angeles, Kalifornien: „Sunset Boulevard“ stand auf den knapp 1000 Plakaten, die vor kurzem noch auf zahlreichen Straßenschildern im gesamten Stadtgebiet klebten. Die Polizei wusste zunächst auch nicht, wem sie die Aktion zu verdanken hatte, und montierte die Schilder fleißig wieder ab. Als der Schuldige ermittelt war, hagelte es Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen gegen die Plakatierer und deren Auftraggeber, denn „Straßenschilder dienen der Orientierung. Für das Zukleben kann das Ordnungsamt ein Bußgeld verlangen“, hieß es bei der Polizei.

Hinter der Aktion steckt der Autokonzern BMW. Der hat eine Werbeagentur engagiert, die mit den Schildern auf das neue BMW 1er Cabrio aufmerksam machen will. Einen „Hauch von Sommerfeeling“ sollen die im amerikanischen Design gehaltenen Schilder aufkommen lassen und offenbar Lust aufs Cabrio-Fahren machen. „Das war eine Guerilla-Aktion“, sagt eine Sprecherin der beauftragten Agentur. „Sie ist kurz, und die Leute sprechen darüber.“ Dass dies bei vielen Berlinern auf Unverständnis stoßen könnte und zudem nicht ohne Risiko im Straßenverkehr ist, sieht man bei BMW nicht. „Auf den meisten Schildern ist der Straßenname ja noch teilweise zu lesen“, sagte eine BMW-Sprecherin. In sieben deutschen Städten schlugen die Werber zu. In Leipzig hätten die Polizisten keine Ordnungswidrigkeit darin gesehen – sondern über die Aktion gelacht. (tabu)

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