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Berlin: Werden Tegel und Tempelhof als "Regierungsflughafen" weiter genutzt?

Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen will prüfen lassen, in welcher Form die Flughäfen Tempelhof und Tegel weiterbetrieben werden könnten, wenn in Schönefeld der neue Flughafen in Betrieb ist. In Tempelhof soll nach den Vorstellungen von Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) ein Gewerbepark "mit angeschlossener Landebahn" entstehen, und Diepgen kann sich Tegel immer noch als "Regierungsflughafen" vorstellen.

Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen will prüfen lassen, in welcher Form die Flughäfen Tempelhof und Tegel weiterbetrieben werden könnten, wenn in Schönefeld der neue Flughafen in Betrieb ist. In Tempelhof soll nach den Vorstellungen von Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) ein Gewerbepark "mit angeschlossener Landebahn" entstehen, und Diepgen kann sich Tegel immer noch als "Regierungsflughafen" vorstellen. Berlin hätte dann die einzige Anlage dieser Art weltweit.

Zu den Kosten habe man sich noch keine Gedanken gemacht, sagte gestern Senatssprecher Michael-Andreas Butz. Dies wolle man ja gerade prüfen. Man halte aber daran fest, beide Anlagen als Verkehrsflughäfen zu schließen. Auch in der Wirtschaftsverwaltung sind die Kostenberechnungen für die an einen Gewerbepark angeschlossene Landebahn noch nicht abgeschlossen. Bei der Flughafengesellschaft heißt es, für die Unterhaltung und den Betrieb eines Rollfeldes müssten im Jahr etwa 30 Millionen Mark aufgebracht werden. Sollte ein Flughafen kostendeckend betrieben werden, müssten die Landegebühren entsprechend hoch sein. Oder der Flugbetrieb für wenige Nutzer würde aus Steuermitteln subventioniert.

Diepgen will vor allem die Arbeitsplätze in Tempelhof und Tegel erhalten. Nichts wäre schlimmer, wenn dort Stellen verloren gingen, die in Schönefeld nicht entstehen, sagte er am Wochenende in einem Interview mit dem "Kurier". Nach Angaben von Flughafensprecherin Rosemarie Meichsner würden nach einem Ausbau von Schönefeld die Arbeitsplätze "fast eins zu eins" verlagert. Die Erfahrung der vergangenen Jahre habe zudem gezeigt, dass die Zahl der Arbeitsplätze rund um einen Flughafen mit der Zahl der Passagiere wachse. Vor drei Jahren habe es bei 9 Millionen Passagieren insgesamt 9000 Arbeitsplätze gegeben, im vergangenen seien es bei 11 Millionen Fluggästen 11 000 Arbeitsplätze gewesen. Die Flughafengesellschaft selbst beschäftigt etwa 1700 Mitarbeiter. Sie hat von ihren Gesellschaftern - Berlin und Brandenburg sowie der Bund - aber den Auftrag, die Zahl der Stellen zu reduzieren.

Fachleute sehen aber auch keinen Bedarf für einen reinen Regierungsflughafen. Bei eiligen Fahrten fliege man ohnehin mit einem Hubschrauber von oder zum Flughafen, und auch fürs Protokoll sei ein Sonderflughafen nicht erforderlich. Die Entscheidung müsse der Bund treffen, sagte Butz.

kt

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