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Berlin: Westtangente: Die nie gebaute Autobahn

Schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts gab es Pläne, eine Straßenverbindung vom Landwehrkanal bis zum Spreebogen, wo heute der Hauptbahnhof steht, zu bauen. Im Westteil der Stadt wurde dort eine Nord-Süd-Straße nach dem Mauerbau erforderlich, denn die Durchgangsstraßen im Osten waren nicht mehr erreichbar.

Schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts gab es Pläne, eine Straßenverbindung vom Landwehrkanal bis zum Spreebogen, wo heute der Hauptbahnhof steht, zu bauen. Im Westteil der Stadt wurde dort eine Nord-Süd-Straße nach dem Mauerbau erforderlich, denn die Durchgangsstraßen im Osten waren nicht mehr erreichbar. Innerhalb von sechs Wochen entstand so die Entlastungsstraße – mitten durch den Tiergarten .

Der Senat plante trotz der Trennung weiter für die gesamte Stadt und entwickelte ein Konzept, bei dem das im Ostteil liegende Zentrum von Autobahn-„Tangenten“ umgeben werden sollte. Der erste Abschnitt der „Westtangente“ von der Birkbuschstraße in Steglitz bis zum Sachsendamm in Schöneberg wurde 1968 eröffnet.

Gegen den geplanten Weiterbau vom Schöneberger Kreuz Richtung Norden, der in Schöneberg oberirdisch zum größten Teil entlang der Wannseebahn verlaufen sollte, gab es heftigen Widerstand. Er führte zur Gründung der Bürgerinitiative Westtangente, die Erfolg hatte: Autobahn-Baupläne, die drei Fahrspuren je Richtung vorsahen, wurden zwar mehrfach modifiziert, aber nie verwirklicht. Nur das Schöneberger Kreuz entstand. Anfang der neunziger Jahre gab der Senat den Plan „Westtangente“ schließlich auf.

Den Tiergarten sollte die „Westtangente“ in einem Tunnel unterqueren, der kürzer gewesen wäre als der jetzt gebaute. Im Norden sollte die Trasse in Wedding den Stadtring kreuzen, der von der Seestraße Richtung Osten verlängert werden und dann weiter durch Tegel zum Berliner Ring führen sollte. Dieser Abschnitt wurde später als A 111 gebaut. kt

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