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Berlin: Wettbewerb für die Wiege der Stadt

Koalition will grüngeprägten Raum zwischen Humboldtforum und Alexanderplatz. Solitärbauten sollen aber möglich sein

Wie die Mitte der Stadt zwischen dem künftigen Humboldtforum und dem Alexanderplatz in Zukunft aussehen wird, soll um das Jahr 2012 in einem Wettbewerb entschieden werden. Dies kündigte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) am Montag im Stadtentwicklungsaussschuss des Abgeordnetenhauses an. Die Diskussion vorher könnte durchaus „strittig“ sein.

Für ein neues Stadtviertel auf historischem Grundriss hat sich eine Mehrheit von Tagesspiegel-Lesern ausgesprochen und damit die Ansicht von Kulturstaatssekretär André Schmitz unterstützt, die auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) teilt. 59,1 Prozent der Teilnehmer am Pro & Contra vom Sonntag stimmten für eine Bebauung, 40,9 Prozent der Anrufer dagegen.

Die Koalitionsparteien SPD und Linke haben den Senat am Montag aufgefordert, „stadtentwicklungspolitische Grundsätze zur Gestaltung des grüngeprägten öffentlichen Stadtraums zwischen Spree und S-Bahnhof Alexanderplatz“ vorzulegen. Vorstellbar seien dabei auch einzelne Gebäude, sagte Christian Gaebler (SPD). Das Humboldtforum komme auf der Ostseite nur zur Geltung, wenn die Freifläche nicht bebaut werde, sagte Thomas Flierl (Linke). Das Grün sei auch ein Ausgleich für die Bauten am Alex und auf dem Friedrichswerder.

Die Abgeordneten haben den Senat zudem beauftragt, ein Verkehrskonzept für das Humboldtforum vorzulegen, das den Durchgangsverkehr auf der Karl-Liebknecht-Straße verringert und die Querungsmöglichkeit für Fußgänger zwischen dem Forum und der Museumsinsel verbessert. Ein Tunnelbau wird dabei ausgeschlossen.

Der Senat will den Verkehr weiter über die Kar-Liebknecht-Straße führen und einen durch zwei Ampelanlagen gesicherten und besonders gepflasterten Übergang für Fußgänger schaffen. Den Vorschlag, die Karl-Liebknecht-Straße an dieser Stelle zum Fußgängerbereich zu machen und den Verkehr ums künftige Humboldtforum herumzuführen, haben die Planer verworfen.

Wie generell in der historischen Mitte in Zukunft gebaut werden soll, will der Senat in einer Gestaltungsverordnung festlegen. Der erste Entwurf werde jetzt überarbeitet, sagte Junge-Reyer. Strittig sind unter anderem noch die Grenzen des Gebiets, für das die Verordnung gelten soll, die zulässige Höhe der Gebäude und auch die Gestaltung der Dächer sowie der Anteil der Fensterflächen.

Einig war man sich im Ausschuss dagegen, dass die Verordnung Jahre zu spät erlassen werde.

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