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Am Wochenende erwarten die Berliner Temperaturen bis zu 38 Grad.

© dpa

Wetter: Hitzewelle ereicht ihren Höhepunkt

Berlin erwartet das bislang heißeste Wochenende des Jahres - Wetterexperten sprechen sogar von einer möglichen neuen Rekordtemperatur. Zusätzlich zur Hitze werden Autofahrer vor langen Staus wegen des Ferienbeginns gewarnt.

Den Berlinern steht das bislang heißeste Wochenende des Jahres bevor. Bei Temperaturen bis zu 38 Grad Celsius rechnen die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) mit langen Schlangen vor den Freibädern. Der Naturschutzbund NABU rief am Freitag erneut dazu auf, Straßenbäume zu gießen, während der ADAC angesichts des Ferienbeginns vor langen Staus im überhitzten Auto warnte. Im Berliner Zoo sieht man den hohen Temperaturen hingegen gelassen entgegen. Die meisten Tiere seien die Hitze gewöhnt, sagte ein Sprecher.

Nach Angaben des privaten Wetterdienstes MeteoGroup Deutschland könnte am Sonntag sogar ein Hitzerekord gebrochen werden. „Der derzeitige Rekord liegt in Berlin bei 37,8 Grad Celsius“, sagte Meteorologe Marco Radke-Fretz. Das sei am 11. Juli 1959 gewesen - am 11. Juli 2010 könnte der Rekord geknackt werden, sagte er. Am Samstag werden bereits Temperaturen zwischen 34 und 37 Grad Celsius erwartet.

In den Nächten kühlt es kaum ab. Mit 20 bis 23 Grad Celsius wird es laut Radke-Fretz in der Nacht zum Montag am wärmsten. Wärmegewitter gebe es frühestens in der Nacht zum Dienstag.

Zu der Hitze kommen am Wochenende noch Staus in Berlin und Brandenburg, warnte ADAC-Sprecher Hans-Jürgen Fischer. Grund sei der Ferienanfang in Berlin (7. Juli), Brandenburg und Hamburg (jeweils 8. Juli). Am Samstag wird es vor allem zwischen 11 und 18 Uhr voll auf den Straßen, am Sonntag gegen Nachmittag. Er empfahl den Reisenden, diese Zeiten zu meiden.

Wer dennoch im Stau stehe, sollte auf jeden Fall die Klimaanlage anmachen, riet Fischer. Allerdings nicht zu kalt: „Ideal sind 20 bis 22 Grad Celsius.“ Sonst bestehe die Gefahr, sich zu erkälten. Autofahrern ohne Klimaanlage empfahl der Experte, vor der Fahrt alle Türen des Autos zu öffnen und zwei bis drei Minuten durchzulüften. Außerdem sollte während der ganzen Fahrt die Lüftung anbleiben und bei niedriger Geschwindigkeit die Fenster geöffnet sein. Für Familien mit Kindern, die mit dem Auto verreisen wollen, empfahl Fischer Rollos oder Sonnenschilde, die mit Saugnäpfen an der Scheibe angebracht werden können. Wichtig seien außerdem ausreichende Getränke in wieder verschließbaren Flaschen.

Wer in der Stadt bleibt und in eines der Berliner Freibäder gehen will, muss sich nach Angaben der Bäder-Betriebe (BBB) auf lange Wartezeiten an den Eingängen einstellen. Bereits am vergangenen Wochenende seien über 150 000 Besucher in die Bäder gekommen, sagte BBB-Vorstand Klaus Lipinsky. Er empfahl Mehrfachkarten für 10 oder 25 Badebesuche. Mit diesen könnten die Gäste an den Warteschlangen vorbei direkt ins Bad gehen, sagte er. Außerdem seien sie billiger als einzelne Eintrittskarten und auf andere übertragbar.

Die Tiere im Berliner Zoo reagieren bisher gelassen auf die Hitze. Zoobewohner aus warmen Klimazonen, wie etwa Affen, Gazellen, Antilopen oder Zebras seien die Temperaturen ohnehin gewohnt, sagte Kurator Heiner Klös. Zur Erfrischung nähmen sie ein Bad oder setzten sich in den kühlen Sand. Lediglich Dromedare und Bisons, die ihr Winterfell noch nicht ganz abgelegt hätten, litten unter der Hitze, sagte er. Andere genießen das Wetter laut Klös hingegen regelrecht: Eisbär Knut und seine Artgenossen legten sich beispielsweise täglich für mehrere Stunden auf einen Stein, um sich „mallorcamäßig“ in der prallen Hitze zu sonnen. (ddp)

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