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Alles so schön bunt hier. Das Wetter befördert die Färbung der Blätter – morgen beginnt ein goldener Oktober.

© dpa

Wetter in Berlin: Gute Chancen für einen bunten Herbst

Leuchtend bunt färben sich die Blätter der Bäume. Die Tage sind mild, die Nächte aber schon sehr kühl. Für Spaziergänge in Berlin und Brandenburg wird das Oktoberwetter ideal.

Morgen beginnt der Oktober – und bevor es grau wird, wird es bunt. Nachdem sich die ersten Farbtupfer im Laub bemerkbar gemacht haben, wachsen jetzt die Chancen für einen farbenprächtigen Herbst. Denn die Zutaten sind speziell in dieser Woche reichlich vorhanden: Kalte Nächte und einigermaßen milde, sonnige Tage. Ideales Timing also in dieser Woche, in der das Wochenende dank Feier- und Brückentag für viele schon am Mittwochnachmittag beginnt.

„Die Herbstfärbung wird vor allem durch kalte Nächte verstärkt“, erklärt Marc Franusch von den Berliner Forsten. Große Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht beschleunigen das Verhalten der Bäume, Nährstoffe aus ihren Blättern zurückzuziehen. Das für die Grünfärbung verantwortliche Chlorophyll wird zerlegt; zurück bleiben verschiedene farbenfrohe Substanzen, die dann goldbraun, orange oder tiefrot in der Herbstsonne leuchten. Je länger der Herbst freundlich und frostfrei bleibe, desto besser halte sich die Farbenpracht.

Sonnige Tage, frostige Nächte

Wobei es zumindest am südöstlichen Stadtrand sogar schon in der Nacht zum Sonntag frostig war: Auf minus ein Grad sei das Thermometer am Kaniswall auf den Gosener Wiesen gesunken, berichtet Jörg Riemann vom Wetterdienst Meteogroup. Am Planetarium am Thälmannpark in Prenzlauer Bergsowie an der Allee der Kosmonauten und selbst im Tempelhofer Park war es sechs Grad wärmer. Fünf Grad nachts und 16 am Tage wären auch etwa normal für diese Jahreszeit. Aber ein Hoch über Skandinavien – es rotiert im Uhrzeigersinn – treibt den Ostwind an, dessen etwa 13 Grad tagsüber sich ziemlich frisch anfühlen. Aber zum langen Wochenende hin soll es etwas milder werden, teils bewölkt, „aber nicht unfreundlich“.

In Schönwetterperioden blättert das Gold erfahrungsgemäß nicht so schnell vom Oktober ab. Wie wichtig das Licht fürs Laub ist, hat Riemann sogar schon an Straßenbäumen beobachtet: „Wo Laternen auf die Blätter scheinen, halten sie länger.“

Spaziergänge sind jetzt besonders schön

Wer lieber tagsüber raus in den Wald gehen will, dem kann Förster Franusch ideale Orte empfehlen: Im Wald zwischen Friedrichshagen und Dahlwitz- Hoppegarten gebe es Lärchen, deren Nadeln einen grandiosen Goldton bekommen. Im Plänterwald versprechen Ahorn und Buchen leuchtendes Orange, während im Spandauer Forst dank vieler Eichen eher Ockergelb zu erwarten ist. Im Grunewald dominieren Kiefern, aber entlang historischer Alleen und an Wegen wie dem vom Grunewaldturm zur Havel gebe es Laubbäume. Oft sind es Ahorne, die auch den Reiz des Indian Summer in Nordamerika ausmachen. Aber einen ganzen Ahornwald kann der Fachmann in Berlin nicht empfehlen: Ahorne starten zwar auch hier zahlreich, aber schaffen es selten zu dominanter Größe. In Berlin geht es bekanntlich rauer zu – auch in der Waldgesellschaft.

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