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Wetter: Schwere Regenfälle in Berlin und Brandenburg

In Berlin fielen innerhalb weniger Stunden bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Den höchsten Ort verzeichnete der brandenburgische Ort Wusterwitz. Der Ausnahmezustand musste aber nicht ausgerufen werden.

Heftige Regenfälle sind über Berlin und Brandenburg niedergegangen. In der Hauptstadt fielen innerhalb weniger Stunden bis zu 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, wie der Meteorologe Friedemann Schenk vom privaten Wetterdienst MC Wetter sagte. Den höchsten Wert in der Region verzeichnete der brandenburgische Ort Wusterwitz. Dort fielen bis zum Vormittag 87 Liter Regen pro Quadratmeter. Das "kommt nicht häufig vor", sagte Schenk. Für den gesamten Monat Juli liege die durchschnittliche Niederschlagsmenge in der Region zwischen 50 und 60 Litern pro Quadratmeter. Menschen kamen bei dem Unwetter nicht zu Schaden. Allerdings richteten die Wassermassen erhebliche Sachschäden an. Die Feuerwehren in Hauptstadt und Mark rückten erheblich häufiger aus als an einem "normalen" Sonntag.

Ein Feuerwehrsprecher zählte in der Hauptstadt bis zum frühen Nachmittag rund 55 Einsätze. Der Ausnahmezustand sei jedoch nicht ausgerufen worden. Alarmiert wurden die Einsatzkräfte vor allem wegen vollgelaufener Keller, verstopfter Gullys, undichter Dächer in Wohnungen sowie unterspülter Fahrbahnen. Auch der Straßentunnel in Alt-Friedrichsfelde sowie der Zugang zum S-Bahnhof Rahnsdorf liefen voll Wasser.

Landstraße wegen Überflutung gesperrt

Im Brandenburger Landkreis Barnim habe wegen Überflutung die Landstraße zwischen Liepe und Oderberg gesperrt werden müssen, teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit. In Prenzlau, Frankfurt (Oder), Woltersdorf, Erkner, Fürstenwalde, Eisenhüttenstadt und Königs Wusterhausen wurden Straßen überflutet und deshalb zeitweilig gesperrt. In Peitz schlug der Blitz in ein Wohnhaus ein und zündete es an. Durch den Brand entstand ein Sachschaden von etwa 75.000 Euro, das Haus ist nicht mehr bewohnbar. In unbewohnte Nebengebäude schlugen auch in Oderberg und Repten bei Vetschau Blitze ein. In Potsdam liefen die Keller mehrerer Häuser voller Wasser und mussten ausgepumpt werden.

Verantwortlich für die heftigen Regenfälle war nach Angaben von Schenk das Tiefdruckgebiet "Erdmann". Dieses sollte in den Nachmittagsstunden in Richtung Norden abziehen. Für den Abend und die Nacht wurden allerdings weitere Schauer und vereinzelte Gewitter erwartet. Auch an den kommenden Tagen wird sich die Region auf "Achterbahnwetter" einstellen müssen, erläuterte der Meteorologe. So werde es nach einem heiteren und sonnigen Montag mit Temperaturen um 24 Grad schon am Dienstag wieder kühler und regnerischer. Auch danach bleibe es unter dem Eindruck des nächsten Tiefdruckgebiets "Ferdinand" wechselhaft.

Claudia Pietsch[ddp]

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