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Berlin: Wieder fliegen Steine auf die Autobahn Polizei ermittelt in Tegel wegen Mordversuchs

Erneut sind am Autobahntunnel in Tegel Steine auf die stadteinwärts führende Fahrbahn geschleudert worden, wieder im Vormittagsverkehr. Die rund 30 Schottersteine, die offenbar von einem nahen Gleisbett stammen, flogen gegen 10 Uhr auf die Straße – kurz bevor Beamte der 8.

Erneut sind am Autobahntunnel in Tegel Steine auf die stadteinwärts führende Fahrbahn geschleudert worden, wieder im Vormittagsverkehr. Die rund 30 Schottersteine, die offenbar von einem nahen Gleisbett stammen, flogen gegen 10 Uhr auf die Straße – kurz bevor Beamte der 8. Mordkommission des Landeskriminalamtes ohnehin dort auftauchten: Am Tunneleingang nahe der Hatzfeldallee waren bereits vor knapp zwei Wochen Steine auf die Fahrbahn geworfen worden. Am gestrigen Donnerstag waren die Ermittler ursprünglich wegen dieses Falles vom 23. August auf dem Weg zu einer Tatortbegehung – und trafen zeitgleich mit herbeieilenden Streifenwagen mit Blaulicht ein, die nach dem Notruf eines Autofahrers angerückt waren. „Glücklicherweise wurde niemand verletzt“, sagte ein Polizeisprecher. Über beschädigte Fahrzeuge wisse man derzeit nichts. Die beiden Autobahnspuren mussten zum Aufsammeln der Steine kurz gesperrt werden.

Vor den Steinwürfen sollen Passanten drei Jungen zwischen zehn und 15 Jahren an dem nahen Gleisbett gesehen haben. Die Kinder sollen sich „fluchtartig entfernt“ haben, als sie sich entdeckt fühlten, teilte die Polizei mit. Außerdem wurde ein Spürhund eingesetzt. Er konnte keine heiße Spur finden. Die Polizei sucht Zeugen, die Verdächtige am Tegeler Tunnel beobachtet haben.

Bei den Würfen am 23. August waren gegen elf Uhr mehrere Fahrzeuge beschädigt worden. Ein Stein schlug in die Windschutzscheibe eines Lastwagens ein. Personen wurden zwar nicht verletzt, die Polizei ermittelt dennoch wegen versuchten Mordes. Die Täter werden in Berlin allerdings nur selten gefunden.

Vergangenen Sommer hatte es innerhalb weniger Wochen drei ähnliche Fälle gegeben. Bei einer Attacke in Wilmersdorf war die Stadtautobahn für eine halbe Stunde gesperrt worden, nachdem ein Auto nahe der Brücke am Hohenzollerndamm von einem Pflasterstein getroffen worden war. Vom Täter fehlt bis heute jede Spur. Im Jahr 2003 wurden Kinder erwischt, die ebenfalls Steine auf die Autobahn am Tegeler Tunnel geworfen hatten. Die 12- und 13-Jährigen waren strafunmündig. Nach Steinwürfen auf Autofahrer hatte die Polizei zwei Jahre zuvor sogar 5000 Mark Belohnung für Hinweise ausgesetzt – erfolgreich. Die Täter waren allerdings noch Grundschüler. hah

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