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Berlin: Wieder Suizid eines Häftlings in Tegel Nach erstem Versuch galt er als gefährdet

Wieder ist ein Häftling der Justizvollzugsanstalt Tegel tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Nach ersten Erkenntnissen soll sich der 26-jährige Thomas G.

Wieder ist ein Häftling der Justizvollzugsanstalt Tegel tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Nach ersten Erkenntnissen soll sich der 26-jährige Thomas G. an einem Heizungsrohr erhängt haben. Der alarmierte Sanitätsdienst habe nur noch seinen Tod feststellen können. Der Häftling starb in einer Zelle auf einer Sicherungsstation. Die Kriminalpolizei und die Gerichtsmedizin haben die Ermittlungen übernommen.

Thomas G. soll vor kurzem schon einmal versucht haben, sich das Leben zu nehmen. „Bei ihm wurde eine Schlinge gefunden. Ob er sich umbringen wollte oder von dem Versuch wieder abließ, wissen wir nicht“, sagte Justizsprecherin Barbara Helten. Aufgrund dieses Vorfalls war Thomas G. bis zum 20. Februar in einen „besonders gesicherten Haftraum“ verlegt worden, der mit Hilfe von Monitoren rund um die Uhr überwacht wird. Der Arzt, der mit dem Häftling Gespräche führte, habe dann diagnostiziert, dass der Gefangene nicht mehr suizidgefährdet sei. Der 26-Jährige sei daraufhin vom besonders gesicherten Haftraum „wieder auf eine normale Sicherungsstation verlegt worden“, sagte Helten. Es hätten keinerlei Hinweise vorgelegen, dass er nochmals versuchen würde, sich das Leben zu nehmen.

Thomas G. soll sich in der Nacht erhängt haben. Die Sprecherin betonte, dass – obwohl die Zelle auf der Sicherungsstation vier Mal pro Tag zur Kontrolle aufgeschlossen wird – nicht ganz vermieden werden könne, dass sich ein Häftling umbringt. „Man kann nie ausschließen, dass sich ein Häftling direkt nach einer Kontrolle umbringt.“ Da für Thomas G. keine Suizidgefahr mehr gesehen wurde, habe er auch nicht mehr rund um die Uhr überwacht werden müssen. Häftlinge, die sich gestern beim Tagesspiegel meldeten, berichteten, dass es „auf der Sicherungsstation ohne Probleme möglich sei, sich umzubringen, wenn man das will“.

Der 26-Jährige verbüßte eine Jugendhaftstrafe von fünf Jahren und neun Monaten wegen schweren Raubes. Kürzlich wurde bei ihm im Schuh eine größere Menge Haschisch gefunden. Weil er Mithäftlinge belastet habe, sei er zu seinem eigenen Schutz auf die Sicherungsstation verlegt worden. Dort sollte er vor möglichen Übergriffen von Mithäftlingen geschützt werden. tabu

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