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Berlin: Wieder von vorn

Zuweilen scheint es, als drehe sich die politische Debatte im Kreis. Der Kurvenradius wird dabei offenbar vom Faktor Vergesslichkeit bestimmt.

Zuweilen scheint es, als drehe sich die politische Debatte im Kreis. Der Kurvenradius wird dabei offenbar vom Faktor Vergesslichkeit bestimmt. Beispiel: Vor einem Jahr, nach dem Mord an dem siebenjährigen Christian S. in Zehlendorf, diskutierte Berlin über die Grenzen des Erziehungsmonopols der Eltern. Das Jugendamt hatte vergeblich versucht, den vielfach bei der Polizei aufgefallenen Ken M. aus der Familie zu holen. Das hätte den Tod des siebenjährigen Jungen verhindern können. Justizsenatorin Karin Schubert (SPD) forderte damals, kriminelle und gefährdete Jugendliche notfalls gegen ihren Willen aus ihren Familien herauszuholen. Wie bekannt das klingt.

Nach dem Amoklauf eines 16-Jährigen und der Prügel-Attacke eines Zwölfjährigen gegen eine Lehrerin wird erneut diskutiert, was zu tun ist, wenn Familien offenbar überfordert sind mit der Erziehung ihrer Kinder. Justizsenatorin Schubert fordert erneut mehr Befugnisse für Familiengerichte und verspricht, dies beim Treffen der Länderjustizminister anzusprechen. Gut so. Da können wir uns beruhigt wichtigeren Dingen zuwenden. Bis der nächste Jugendliche austickt.

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