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Berlin: Wiederholungstat

Das Treiben im Moabiter Kriminalgericht muss man sich wohl inzwischen als ein permanentes Déjà-vu-Erlebnis vorstellen – oder die x-te Wiederholung eines schlechten Fernsehfilms. Der Plot ist immer der gleiche: In kürzeren Abständen flitzt ein Gefangener, und hinterher wird wieder reihum die Schuld verteilt.

Das Treiben im Moabiter Kriminalgericht muss man sich wohl inzwischen als ein permanentes Déjà-vu-Erlebnis vorstellen – oder die x-te Wiederholung eines schlechten Fernsehfilms. Der Plot ist immer der gleiche: In kürzeren Abständen flitzt ein Gefangener, und hinterher wird wieder reihum die Schuld verteilt. Erst heißt es, es lagen keine Fluchthinweise vor, dann verweist die Justizspitze auf angebliche Weisungen an die Wachtmeister, die wiederum kontern mit den maroden baulichen Bedingungen im Kriminalgericht, und die Gewerkschaft führt dann die unzureichende Ausbildung der Schließer ins Feld. Bis zur nächsten Flucht. Innovativ bei diesem öden Kriminalslapstick muss man deshalb das Erbarmen der Justizbehörde mit den Berlinern nennen. Man habe die jüngste Flucht des Gewalttäters als nicht so mitteilenswert betrachtet und darum verschwiegen. Recht so, die Öffentlichkeit ermüden die immer gleichen Meldungen. Sicher scheint in Berlins Justiz derzeit nur eines: Bei Senatorin Karin Schubert besteht keine Fluchtgefahr.

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