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Berlin: Wildwechsel

Komödie um ein Hockey-Team

Als Titel der Geschichte schlug Joachim Manzke „Viel Lärm um nichts“ vor. Dabei ging es dem Präsidenten des Sport and Social Club (SSC) weniger um den Bezug zu Shakespeare. Manzke fand vielmehr, dass das Drama um den SSC aus der höchsten Berliner Hockeyliga „überflüssig war“.

Es begann damit, dass der Platz des SSC an der Hanns-Braun-Straße von Wildschweinen verwüstet worden war und Spiele abgesagt werden mussten. Der SSC hatte dies dem Berliner Hockey-Verband (BHV) mitgeteilt. Der gab Ersatztermine vor, der SSC hielt sie nicht ein – woraufhin ihn der BHV vom Spielbetrieb ausschloss. Der SSC legte Einspruch ein. Ein Team kann zwar vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden, wenn es wiederholt nicht antritt. Aber der Verein muss einer Neuansetzung des Spiels zustimmen, wenn sie innerhalb von weniger als zwölf Tagen anberaumt ist. Der Präsident des BHV, Erfried Neumann, gab zu, dass „aufgrund menschlichen Versagens“ jene Frist nicht eingehalten wurde.

Der Ausschluss wurde rückgängig gemacht, doch die Komödie hatte Folgen für den SSC. Einige Spieler verließen den Klub. „Und ich schätze, wir haben 30 000 Euro an Sponsorgeldern verloren“, sagt Manzke. Manzke forderte von Neumann neben der Übernahme der Anwaltskosten eine Entschuldigung. Zudem sollte der SSC in der Oberliga bleiben dürfen. Der BHV hatte vorgesehen, dass der SSC die sechs ausgefallenen Partien im April nachholt, um den Absteiger in die Verbandsliga zu ermitteln. Der Wettbewerb wäre für Manzke zur Farce geraten. „Ich blockiere die Liga so lange mit einstweiligen Verfügungen, bis die uns drinlassen“, drohte der SSC-Präsident. Er bekam seinen Willen: Manzke und Neumann trafen sich und legten den Streit bei. Oder um mit Shakespeare zu sprechen: „Ende gut, alles gut“.

Martín E. Hiller

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