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Wilmersdorfer vor Gericht: Missbrauch: Bewährung für den Vater

Jahrelang verging sich der heute 60-Jährige Kraftfahrer an seinen Töchtern. Die Anklage bezichtigt ihn des Missbrauchs in 1625 Fällen. Trotzdem plädierten die inzwischen erwachsenen Kinder vor Gericht für eine Bewährungsstrafe.

Die Töchter brachten den Vater wegen sexuellen Missbrauchs in 1625 Fällen vor Gericht, hinter Gittern wollten sie ihn jedoch nicht sehen. Die heute 22- und 23-jährigen Opfer sprachen sich am Montag vor Gericht bei einem Geständnis ihres Vaters ausdrücklich für eine Bewährungsstrafe aus. Als Zeuginnen beriefen sie sich auf ihr Schweigerecht. Am Ende blieben 333 Fälle des Missbrauchs. Gegen den 60-jährigen Kraftfahrer aus Wilmersdorf ergingen zwei Jahre Haft auf Bewährung.

Es ist wohl nur die Spitze des Eisberges, die zu einer Strafe führte. Auch zwei weitere Töchter soll der Angeklagte missbraucht haben. Die Angaben dieser Mädchen im Ermittlungsverfahren seien aber diffus gewesen, hieß es. Zur Verurteilung führten Fälle zwischen 1998 und 2004. Die Opfer waren anfangs elf, zwölf Jahre alt. „Die Kinder wollten abends gekrault werden, so fing es an“, sagte der Vater. Es sei ein „schleichender Übergang“ gewesen. Er bereue die Taten unendlich.

Vor drei Jahren hatte eine der Töchter Anzeige erstattet. Es sei den heute jungen Frauen auch darum gegangen, ihre eigenen Kinder zu schützen, erklärte die Nebenklage-Anwältin. Sie hoffen, dass sich der Vater in Therapie begibt. Auf Weisung des Gerichts soll er zunächst eine Beratungsstelle aufsuchen.

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