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Sein Revier. Jürgen Götte im Großen Tiergarten. 

© Archivbild: Kitty Kleist-Heinrich

Winter ade: Jetzt ist der Frühling nicht mehr fern

Der Winter ist vorüber – meteorologisch gesehen. Jetzt beginnt in Gärten und Parks der große Frühjahrsputz. Jürgen Götte, im Bezirk Mitte zuständig fürs öffentliche Grün, ist darin Experte.

Die Schneeglöckchen waren Berlins erste Frühlingsüberraschung. Inzwischen schieben sich in Parks und Gärten weitere grüne Spitzen aus dem Boden. Pünktlich zum meteorologischen Frühlingsanfang am heutigen 1. März wecken Krokusse, Tulpen oder Narzissen erste Hoffnungen, dass die wärmere Jahreszeit naht. Und die Stadtgärtner sind schon heftig am Wirbeln – zum Beispiel im Großen Tiergarten. Christoph Stollowsky sprach darüber mit Jürgen Götte, dem Chef der „Grünunterhaltung“ im Bezirk Mitte.

Herr Götte, wie machen Ihre Mitarbeiter Berlins größten Park fit für den Frühling?

Zuallererst erledigen wir den Frühjahrsputz. Wir fegen die Wege, entfernen Laub und Abdeckzweige von den Beeten und inspizieren alle Bäume auf der Suche nach abgestorbenen Ästen, die herunterfallen könnten. Die Äste werden abgesägt, das gehört zur jährlichen Baumpflege. Besondere Aufmerksamkeit brauchen jetzt auch die Rosen. Abgefrorene Spitzen müssen entfernt werden. Und schließlich streuen wir Dünger auf die Beete, als Anschub für die Pflanzen.

Wann beginnt die Pflanzzeit im Tiergarten?

In der Regel Anfang Mai. Die diesjährigen Sommerblumen für den Tiergarten und alle anderen Grünanlagen in Mitte haben wir aber schon längst bei holländischen Großhändlern geordert.

Was steht denn so auf Ihren Bestelllisten?

Vor allem rund 10 000 Geranien, außerdem 2000 Fleißige Lieschen, 1000 Männertreu oder 5000 Begonien. Im Tiergarten bepflanzen wir damit viele Schmuckbeete, beispielsweise auf der Luiseninsel.

Zur Zeit sieht der Rasen im Tiergarten ja recht kümmerlich aus. Wie machen Sie den wieder strapazierfähig?

Wir vertikutieren, das heißt, wir kratzen die Rasenfläche mit Maschinen an, entfernen Moos und altes Schnittgut und fördern auf diese Weise die Belüftung. Noch effektiver kann das sogenannte Aerifizieren sein. Dabei sticht ein Gerät mit Stacheln schmale Löcher in die Erde, die später mit Sand aufgefüllt werden. Das wirkt gegen Bodenverdichtung und belebt die Mikroorganismen in der Erde.

Wo können wir uns in Mitte auf die ersten Frühlingsboten freuen?

Die Zwiebeln von Tulpen, Krokussen, Hyazinthen und Narzissen haben wir ja schon im September vergangenen Jahres gesteckt. Jetzt sieht man langsam den Lohn unseres Einsatzes. Zum Beispiel am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor, auf den Mittelstreifen großer Straßen oder im Englischen Garten.

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