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Berlin: Winteranfang

wollte doch nur noch mal ein Eis schlecken Wir dürfen davon ausgehen, dass schon der Neandertaler Eis zu schätzen wusste. In Zapfenform hing es von der Decke seiner Höhle herab, ein leider geschmacksneutrales Vergnügen, doch aller Anfang ist schwer.

wollte doch nur noch mal ein Eis schlecken Wir dürfen davon ausgehen, dass schon der Neandertaler Eis zu schätzen wusste. In Zapfenform hing es von der Decke seiner Höhle herab, ein leider geschmacksneutrales Vergnügen, doch aller Anfang ist schwer. Damals war die Eiszeit noch nah, und das Zottelwesen hätte sich nie träumen lassen, mit welchen Frustrationen diese Abkühlung einmal verbunden sein würde. Die Eiseskälte der Höhlen wissen heutige Leckermäuler zwar durch kleine Spezialschränke zu ersetzen, Speiseeis jeder Geschmacksrichtung lässt sich darin lagern. Aber hin und wieder überkommt sie doch der dringende Appetit zwischendurch, der sofort befriedigt werden muss, gleich in der Nachbarschaft. In der Potsdamer Straße zum Beispiel. Man produziert dort sehr schmackhaft während der Sommersaison. Diesmal war sie wolkenbedingt verwässert, jetzt startete sie noch einmal durch, Sonne im Überfluss, ideale Eis-Zeit. Hinunter auf die Straße also, hin zum Reich von Fürst Pückler & Co. Jäh stoppt der Schritt: Der Rolladen heruntergelassen, der Laden verrammelt, nur ein Zettel erwartet den Eisfreund: „Liebe Kunden, das Geschäft bleibt wegen der Winterpause geschlossen.“ Ein Trost: In den Supermärkten hat soeben die Lebkuchen-Saison begonnen.

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