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Ein Bahnsteig wird am 29.12.2014 auf dem Bahnhof Ostkreuz in Berlin von Schnee befreit.

© dpa

Update

Wintereinbruch in Berlin und Brandenburg: Neuschnee in Berlin: Jetzt wird gewirbelt

Ganz Weiß und das ganz dicke: Der Neuschnee hat in Berlin und Brandenburg vor allem die S-Bahn und den Verkehr auf Autobahnen behindert. Dafür heißt es in den Parks: Schnee und Rodel gut.

"Leider hat das Weiße seine dunkle Seite", twitterte die S-Bahn, halb entschuldigend, halb sarkastisch, weil es nach dem Schneefall in der Nacht zu Montag große Problemen im gesamten Netz gab - und weiter gibt. In Baumschulenweg funktionierte eine Weiche nicht, weshalb keine Bahnen von und nach Treptower Park rollen konnten. Auch in Westkreuz und Bornholmer Straße funktionierten Weichen nicht. Zudem fielen vor allem auf den Außenstrecken Züge aus.

Damit war die Bahn nicht allein: Wegen des Schneefalls stellte Eberswalde (Landkreis Barnim) den Busverkehr ein - die Stadt betreibt als eine von wenigen Kommunen ein Netz mit Oberleitungs-Omnibussen. Der Schnee behinderte auch den Flugverkehr. So konnte in Schönefeld eine Maschine nach Barcelona erst mit einstündiger Verspätung abheben, in Tegel verzögerten sich Starts und Landungen von und nach Zürich sowie Köln/Bonn.

Eingeschneite Fahrradständer in Berlin.
Eingeschneite Fahrradständer in Berlin.

© dpa

Die BVG meldete keine größeren Störungen, hat auf ihrer Internetseite aber vorsorglich eine Grafik zum Thema veröffentlicht: "Von A nach B bei Eis und Schnee - Die BVG im Winter".

Wer nicht mit der S-Bahn am Morgen unterwegs war, musste über nicht geräumte Gehsteige stapfen, weil die Räumdienste wieder einmal nicht schnell genug waren. Auf den großen Straßen in Richtung Innenstadt lag eine dicke Schicht Schneematsch, die den Autofahrern die Orientierung erschwerte: Fahrbahnmarkierungen waren nicht zu erkennen. Es ging mit gebremsten Tempo halbwegs voran, allerdings gab es auch weniger Verkehr - schließlich sind Ferien.

Auto überschlug sich auf der Stadtautobahn

Obwohl sich am Morgen ein Auto auf der Stadtautobahn in Höhe Ausfahrt Gradestraße überschlagen hatte - der Fahrer war im Schneegestöber gegen einen Poller gefahren und geflüchtet - konnte die Polizei keine Häufung witterungsbedingter Unfalle registrieren. Dafür gab es auf den Autobahnen von und nach Berlin es große Behinderungen, weil Lastwagen wegen der Glätte ins Schleudern geraten waren und sich quer gestellt hatten.

Dabei dürfte die Überraschung, dass von oben was kommt nicht allzu groß gewesen sein: „Es ist ziemlich sicher, dass über Nacht was kommt“, hieß es bereits am Sonntagabend beim Wetterdienst Meteogroup. Ein kleines Tief sollte die Region erreichen, das seinen Schnee schließlich hier ablud. Allerdings hatten die Wetterkundler in Berlin nur mit zwei bis fünf Zentimetern gerechnet. Nun sind es selbst in der Innenstadt etwa 15 Zentimeter geworden. In den Parks herrschen deshalb beste Wintersportbedingungen.

Schlittenfahrer in der Hasenheide.
Schlittenfahrer in der Hasenheide.

© Stephan Wiehler (Twitter)

Wohl dem, der die verschneite Stadt trotz allen Verkehrsproblemen an diesem Montag genießen kann. So schön wird es wohl nicht gleich wieder, sagen die Meteorologen

Das gilt gerade auch für Silvester: Nach einem grauen Dienstag und vielleicht noch etwas Neuschnee in der Nacht zuvor soll es am 31. zwar antauen, aber nicht wirklich mild werden.

Das spricht für Böllerei in Matsch oder sonstigem Halbgefrorenen – schön für die Feuerwehr, aber mäßig attraktiv für die Berliner. Schon gar nicht für die, die beim Neujahrsspaziergang nüchtern durch die legendäre Mischung aus Böllerresten, Scherben und schwarzem Schnee stapfen dürften.

Silvester bleibt soll es trocken bleiben

Immerhin soll es in der Silvesternacht von oben trocken bleiben. Zum Wochenende hin wird es dann so mild, dass der Dreck komplett vom Eise befreit sein sollte und die BSR – und jeder, der sich berufen fühlt! – ihn relativ leicht wegräumen kann.

Rollende Bürste. Am Montagvormittag ging es dann endlich auf den Bürgersteigen voran.
Rollende Bürste. Am Montagvormittag ging es dann endlich auf den Bürgersteigen voran.

© dpa

„Aber zweistellige Plusgrade bekommen wir nicht wieder“, sagt der Meteorologe Jörg Riemann. Er erwarte für Anfang Januar eher „einen Winter von der Stange“ mit einem Wechsel aus einzelnen Frostperioden samt etwas Schnee und immer wieder Tauwetter zwischendurch.

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