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Berlin: Winterwetter: Schnee legte Flughafen sechs Stunden lahm

Erst Schnee, dann der vereisende Regen haben den Verkehr in Berlin gestern, wie befürchtet, teilweise lahm gelegt. Autos, Bahnen und Flugzeuge wurden vom Wetter gebremst.

Erst Schnee, dann der vereisende Regen haben den Verkehr in Berlin gestern, wie befürchtet, teilweise lahm gelegt. Autos, Bahnen und Flugzeuge wurden vom Wetter gebremst. Auf den städtischen Flughäfen lief ab 6 Uhr zeitweise gar nichts mehr. Wegen Eis und Schnee musste der Flughafen Tegel von 7 Uhr bis 11.50 Uhr geschlossen werden, in Schönefeld konnten Maschinen von 6 Uhr bis 7.30 Uhr weder starten noch landen. Weniger betroffen war Tempelhof, denn dort sollte die erste Maschine regulär erst um 7.15 Uhr starten.

Große Probleme hatte die BVG auf den oberirdisch verlaufenden U-Bahnstrecken. Die U 2 fiel wegen vereister Stromschienen von Betriebsbeginn gegen 04.30 Uhr bis 9.47 Uhr zwischen Potsdamer Platz und Bahnhof Zoo aus. Die U 1 war zwischen Warschauer Straße und Nollendorfplatz bis 11.34 Uhr unterbrochen. Nur eine halbe Stunde später musste der Verkehr auf der U 1 zwischen Warschauer Straße und Kottbusser Tor erneut für 15 Minuten eingestellt werden, hieß es bei der Leitstelle der BVG. Als Ersatz für die U-Bahn fuhren jeweils Busse. Die kamen übrigens recht gut vorwärts. Bei der Straßenbahnen gab es in der Frühe dagegen wegen vereister Oberleitungen bis zu 75 Minuten Verspätung. Bei der S-Bahn konnte die S 25 nur alle 20 statt alle 10 Minuten fahren.

Autounfälle gab es erstaunlich wenige. Von Mitternacht bis Mittag zählte die Polizei 150 Unfälle, das sind nicht viel mehr als an normalen Tagen. Am auffälligsten war die Stunde von 8 Uhr bis 9 Uhr mit 27 Unfällen - fast alles nur Blechschäden. Wegen der Winterferien waren offensichtlich weniger Autos unterwegs, und viele Autofahrer seien wohl auf BVG und S-Bahn umgestiegen, hieß es bei der Polizei. Allein die S-Bahn beförderte etwa 150 000 Fahrgäste mehr als an normalen Tagen. Ärgern musste man sich bei der BVG aber auch. Denn ein dicker Eispanzer verhüllte die Stromschienen, die Stromabnehmer der U-Bahn-Waggons kamen nicht an ihren Saft heran.

Dieses Problem gab es systembedingt wieder nur bei den Linien 1 und 2, da die Stromschiene bei den so genannten Kleinprofillinien wie bei Märklin-Schienen von oben bestrichen wird. Bei den Linien 5 bis 9 greifen die Stromabnehmer dagegen von unten an, das ist wettersicher. Bei der ebenfalls teilweise oberirdisch verlaufenden U 6 in Reinickendorf gab es deshalb kein Eisproblem.

Erst am Abend normalisierte sich die Situation auf den Flughäfen. "Der Flugverkehr setzt sich nur langsam wieder in Bewegung", sagte ein Flughafen-Sprecher am Mittag. Im Schnitt hatten die Maschinen zwei Stunden Verspätung. Mehr als 50 Flüge, vorwiegend innerhalb Deutschlands, wurden gestrichen, zwölf ankommende Maschinen nach Schönefeld umgeleitet.

Die Stadtreinigung begann schon um 2 Uhr, also drei Stunden früher als üblich, mit dem Streuen und Schieben. 550 Fahrzeuge waren im Einsatz, dennoch rutschten Passanten in Seitenstraßen bis in die Mittagsstunden auf Eis aus.

Das Gute zum Schluss: Es wird deutlich wärmer, und deshalb droht keine Glätte mehr. Schon in der Nacht zu heute sollten die Temperaturen nicht mehr unter 5 Grad plus fallen. Für Dienstag und Mittwoch prognostizierte der Wetterdienst Meteofax plus 11 Grad, für den Donnerstag sogar plus 13 Grad. Jedoch wird viel Regen fallen.

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