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Berlin: WIR LIEBEN, WAS WIR TUN (2)

Neben den Branchenriesen stellen auf der Grünen Woche auch Hunderte Kleinunternehmer aus. Viele stecken viel Liebe in ihr Produkt.

Neben den Branchenriesen stellen auf der Grünen Woche auch Hunderte Kleinunternehmer aus. Viele stecken viel Liebe in ihr Produkt. Einen stellen wir jeden Tag vor. Heute: Silke Kampe, 30, Ponyzüchterin aus dem sächsischen Werdau bei Zwickau.

Als der alte Kampe noch ein Junge war, ist er mit den Eltern aus Breslau geflüchtet. Der Krieg war fast vorbei, die Russen auf dem Vormarsch, und der Junge saß im Fuhrwerk und fuhr nach Westen. Der Junge mochte die Zugpferde. Er hat sie gefüttert, und sie haben ihn mit den Nasen angestupst. Solche will ich, wenn ich groß bin, hat der Junge sich gesagt. Heute hat er 50 Sportponys, die nur ein bisschen kleiner sind als Pferde – und niemals Urlaub , weil doch immer jemand füttern muss.

Der alte Kampe ist nicht in Berlin. Silke erzählt seine Geschichte, die Tochter, die auch pferdenärrisch ist und Reitunterricht gibt auf dem Pferdehof Kampe in Werdau. Silke Kampe ist mit dem großen Erfolg des Vaters da: mit Nike, einem Ponyhengst, auf den der Vater lange hingezüchtet hat. Nike ist ein rein sächsisches Produkt. Viele seien nach der Wende in den Westen gefahren und hätten dort Zuchtpferde gekauft, sagt Silke Kampe. Aber nicht der Vater. Das sei eine Frage des Stolzes gewesen.

Nike ist preisgekrönt. Bei ihm stimmt einfach alles, sagt Silke Kampe bewundernd. Die vorgeschriebene Rückenhöhe von genau einem Meter 47. Das freundliche Wesen, die Sprungkraft und die Eleganz bei der Dressur. Zum Verkauf steht er nur bei einem besonders guten Angebot, auf jeden Fall über 5000 Euro. Aber wer Ponys kaufen möchte – zu Hause bei den Kampes in Werdau gibt’s ja noch viel mehr. rcf

Nike ist den ganzen Sonntag über in Halle 25 bei Prüfungen zu sehen. Potenzielle Ponykäufer finden die Kampes oft bei Nikes Box 15.

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