zum Hauptinhalt

Berlin: Wir woll’n Spaß

5000 feierten mit Alt-Grünen und Jung-Bands „taz“-Geburtstag

15 Euro für ein Live–Konzert von „Wir sind Helden“: kein schlechter Preis. Nicht wenige der jüngeren TempodromBesucher am Samstagabend waren wegen der Band gekommen. Dass eigentlich die Tageszeitung „taz“ ihren 25. Geburtstag feierte – für diese Fetengäste war das nebensächlich. „Meine Mutter liest die“, sagt die 17-jährige Anne. Zum Glück. Denn nur so hat Anne rechtzeitig von der „taz“-Party und dem Konzert erfahren – die 3500 Karten waren nach wenigen Tagen ausverkauft. Dass am Ende fast 5000 mit der „taz“ Geburtstag feierten, lag auch daran, dass alle unter 15 Jahren umsonst hinein durften.

Die Party ging zwar schon um halb sieben los, richtige Stimmung kam aber erst gegen halb zwölf auf – mit dem Unplugged-Konzert von „Wir sind Helden“. Bis dahin wurden Grußworte und Reden gehalten: von „taz“-Chefredakteurin Bascha Mika, Bundespräsidenten-Kandidatin Gesine Schwan, den Grünen-Politikern Hans-Christian Ströbele und Daniel Cohn-Bendit – immer wieder machte sich Unruhe unter den Zuhörern breit. Sie wollten feiern und tanzen.

„Wir sind Helden“ spielten fast 60 Minuten alle ihre Hits, unter anderem „Müssen nur wollen“, „Denkmal“ und „Aurélie“. Um halb eins trat die Band „Fehlfarben“ auf, die ihre große Zeit Anfang der achtziger Jahre hatten. Viele Jüngere zog es bei den ersten „Fehlfarben“-Klängen raus aus der Halle und ran an die Imbissstände. Nächster Live-Act war die Hiphop-Band „Beginner“. Die Uhr zeigte schon beinahe zwei Uhr, als sie auf die Bühne der Veranstaltungshalle kamen. Übrigens: Trotz aller Glückwünsche und Loblieder zum Geburtstag, richtig solidarisch zeigte sich keine der Bands mit der „taz“ – alle verlangten Gage. 80000 Euro wird die Party am Ende wohl kosten, schätzt Geschäftsführer Andreas Bull. Bis in die frühen Morgenstunden legten dann Discjockeys ihre Platten auf – getanzt wurde zu Rock, Pop und Neuer Deutscher Welle. jule

-

Zur Startseite