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Berlin: Wird Strieder der "Supersenator" der Mammutbehörde mit 3800 Mitarbeitern?

Wird Peter Strieder Supersenator? Wird er es, dann ist er bald Chef eines Hauses, das Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr, Stadtentwicklung und Umweltschutz heißen müsste.

Wird Peter Strieder Supersenator? Wird er es, dann ist er bald Chef eines Hauses, das Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr, Stadtentwicklung und Umweltschutz heißen müsste. So etwas gab es noch nie: Eine Mammutverwaltung mit fast 3800 Mitarbeitern, eine der größten Landesbehörden Deutschlands überhaupt. Der SPD-Landesvorsitzende und Noch-Stadtentwicklungssenator sagt nichts, aber die Weichen sind gestellt, nicht zuletzt von ihm selbst.

Obwohl - in der Bauverwaltung am Fehrbelliner Platz, dem Herzstück der Behörde - gibt es Etliche, die noch nicht unbedingt mit Strieder rechnen. Man erinnert sich an das Ende der letzten Koalitionsverhandlungen vor vier Jahren. Da hatte Wolfgang Nagel (SPD) schon den Sekt kalt gestellt, weil er wieder als Bausenator für die SPD anzutreten hoffte. Und dann kam alles anders, Jürgen Klemann von der CDU zog ins Bürohaus ein, und es gab drei Wochen Aufregung in den Chefetagen, bis sich alles beruhigte.

Geht man durchs Haus und hört sich um, dann ist eine gewisse Enttäuschung zu spüren. Strieder eilt der Ruf des Sprunghaften voraus, während sein Stadtentwicklungs-Staatssekretär Hans Stimmann, der einst Senatsbaudirektor war und es jetzt vermutlich wieder werden kann, als schwierig, aber auch berechenbar gilt. Sicher, die normalen Mitarbeiter haben mit Senatoren und Staatssekretären gemeinhin nichts zu tun, aber die Abteilungsleiter schon. Und da hatten sich etliche schon auf Gespräche mit Wolfgang Branoner eingestellt, den Wirtschaftssenator, der doch gern Senator für Bauen, Wohnen, Verkehr und möglichst auch für Stadtentwicklung geworden wäre. Auf Branoner war bislang alles hinausgelaufen, und Mitarbeiter in der Bauverwaltung verstehen nicht, wie sich die CDU dieses Gestaltungsressort aus der Hand nehmen ließ.

Barbara Jakubeit, die Senatsbaudirektorin und Nachfolgerin von Stimmann, hat in der künftigen Verwaltung schlechte Karten gegen ihren Vorgänger. Die ehemalige Präsidentin der Bundesbaudirektion, die mutig Hochhauspläne für die City vorantrieb, könnte wieder Professorin in Konstanz werden. Sie äußerte sich gestern nicht. Als Verkehrs-Staatsekretär - der Posten war nach dem Weggang Ingo Schmitts ins Europa-Parlament verwaist - ist der verkehrspoltische Sprecher der SPD, Christian Gäbler, im Gespräch. Städtebau-Staatssekretär Ulrich Arndt (CDU) verlässt das Haus. Frank Bielka (SPD) könnte wieder kommmen.

C. v. L.

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