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Berlin: Wissensvorsprung

Beim Regieren großer Städte passieren schon mal kleine Fehler. Einen machte vor vielen Jahren der Senat des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen.

Beim Regieren großer Städte passieren schon mal kleine Fehler. Einen machte vor vielen Jahren der Senat des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen. Er legte sich einen imposanten Altbau an der Wilhelmstraße zu, um dort die Berliner Landesvertretung unterzubringen. Leute, die das nicht verstanden, bekamen damals gesagt, kurze Wege zum Bund seien wichtig. Nach drei Jahren hatte sich im Senat die Erkenntnis durchgesetzt, dass Wege zwischen dem Roten Rathaus und dem Bundeskanzleramt zu Fuß in einer guten halben Stunde zu machen sind, mit dem Auto in höchstens zehn Minuten. Seitdem versuchte das verarmende Land Berlin, das aus den kurzen Wegen zum Bund keine größeren geldwerten Vorteile ziehen konnte, den alten Kasten los zu werden. Nach Jahren des Leerstands und der Staubfängerei zieht nun ein Mieter ein. Es ist, neudeutsch gesagt, eine der Schools of Governance, die heutzutage überall gegründet werden. Anders als die anderen hat diese einen Vorteil. Wer hier regieren lernt, wird die Anschaffung überflüssiger Gebäude instinktiv vermeiden.

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