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Berlin: Wo Riester an der Rente bastelt

Die Bundesregierung lädt zum Tag der offenen Tür. Wir testen vorab: das Arbeitsministerium

Von Claudia Keller

„Einladung zum Staatsbesuch“ - unter diesem Motto bittet die Bundesregierung am 17. und 18. August zum Tag der offenen Tür. Viele Veranstaltungen beziehen sich auf den Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg. Der Tagesspiegel ist Medienpartner und führt schon jetzt hinter die politischen Kulissen. Heute: Das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung von Walter Riester.

Der Faktor Nachhaltigkeit: Die 310 Mitarbeiter in Berlin und die 800 in Bonn sollten sich eigentlich den ganzen Tag mit nichts anderem beschäftigen als mit Nachhaltigkeit, indem sie daran arbeiten, unsere Renten zu sichern und Arbeitsplätze zu schaffen. Gestern sah der Scheibtisch von Walter Riester auch ganz danach aus, als ob hier viel gearbeitet würde: Er war kaum zu sehen vor lauter Akten, und auf den halbhohen Schränken an den Wänden entlang stapelten sich Papiere zur Hartzkommission.

Der Faktor Geschichte: Der wuchtige Steinquader zwischen der Mauer- und der Wilhelmstraße wurde in den 30er Jahren von den Nationalsozialisten als Propagandaministerium erbaut. Joseph Goebbels selbst hatte seinen Schreibtisch in dem vorgelagerten Prinzenpalais, das im Krieg zerstört wurde. Wo die Ausländerbeauftragte Marie-Luise Beck heute ihren Schreibtisch hat, residierte von 1949 bis 1952 Wihelm Pieck als Vorsitzender des Nationalrates der Nationalen Front und später als erster Präsident der DDR. Das Besucherzentrum des heutigen Ministeriums und der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung sind im so genannten Kleisthaus in der Mauerstraße untergebracht. Der Dichter Heinrich von Kleist hat hier von 1809 bis 1811 gewohnt.

Der Faktor Architektur: Welch schlichte Eleganz Josef Paul Kleihues in die alten Gemäuer gebracht hat, ist sehenswert. Da gibt es Gänge, die sind 100 Meter lang und wirken mit ihren 22 Türen rechts und links, wie eine Theaterkulisse. Und an den Türen und Möbeln aus Kirschbaumholz kann man kaum vorbeigehen, ohne drüberzustreichen.

Zum Ende der Serie am Donnerstag laden wir unsere Leser mit der Lufthansa und dem südafrikanischen Fremdenverkehrsamt zu einem Quiz. Der Preis: eine Reise in das Serenite Winelands Hotel nahe Kapstadt.

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