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Berlin: Wohnmobile: Jetzt sucht Mitte neue Stellplätze

Baustadträtin Dubrau: Brachliegende Flächen gibt es genügend. Bislang bietet die gesamte Berliner Innenstadt nur 17 Plätze

Der Bezirk Mitte hat die Wohnmobile vom Schloßplatz vertrieben, jetzt beginnt die Suche nach Alternativen. Die Baustadträtin Dorothee Dubrau hat angekündigt, den Liegenschaftsfond damit zu beauftragen. Der müsse dann auch einen Betreiber finden, der Infrastruktur wie Müll und Abwasserentsorgung bereitstellt. Brachliegende Flächen gebe es im Bezirk genügend.

Zum Beispiel das Stadion der Weltjugend an der Chausseestraße. Investorenpläne für das Gelände haben sich zerschlagen. Als der Sat-1-Ballon am Leipziger Platz umziehen sollte, schlug Dorothee Dubrau das Gelände als neuen Standort vor. Und jetzt als Areal für Wohnmobile? Eine asphaltierte Fläche sei besser geeignet als eine grüne Wiese, so die Baustadträtin.

Für ein anderes ungenutztes Areal hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gerade neue Pläne: den Busparkplatz am Moabiter Werder. Das Gelände gehört dem Bund und sollte Bussen als Parkfläche dienen, die Touristen zum Reichstag bringen. Den Reisegruppen ist der Weg aber wohl zu weit – und näher am Brandenburger Tor finden die Fahrer auch immer noch Parkplätze. Damit soll aber Schluss sein, der Senat will die Busse nach Moabit zwangsumleiten. Dem muss aber erst der Bund als Eigentümer zustimmen. Dieser Parkplatz würde sich auch für Wohnmobile anbieten. Dazu Dorothee Dubrau: „Ich werde in der Sache die Senatsverwaltung ansprechen.“

Dubrau hält nichts davon, Flächen für Wohnmobile freizugeben, die nicht über die entsprechende Versorgung verfügen. Auch nicht, wenn es nur um eine oder zwei Nächte geht. Die Leute würden ihren Müll zurücklassen und ihr Abwasser in den Gulli schütten. Uwe Brandt vom Berliner Verein „Wohnmobil-Vagabunden“ hält die momentane Situation in der Stadt für sehr unbefriedigend. Es kämen viele Anfragen aus ganz Deutschland und dem Ausland, wo man mit seinem Wohnmobil parken kann. Die wenigen Plätze, die es überhaupt gibt, seien mit der BVG schwer erreichbar. Immerhin 17 Plätze gibt es auf einer kleinen bewachten Stellfläche in der Kreuzberger Alexandrinenstraße, wo auch Wasser- und Stromanschlüsse vorhanden sind.

Ansonsten werden die Wohnmobilfahrer in Berlin an den Rand gedrängt. Die einzige auf sie zugeschnittene Anlaufstelle ist der Reisemobilhafen in der Streitstraße in Spandau. Campingplätze mit Stellplätzen für die großen Gefährte sind in Kladow, Gatow, Köpenick-Schmöckwitz und in Wannsee. eck

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