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Stadtquartier Tempelhof

© Simulation: Stadtentwicklungsverwaltung

Wohnungsbau auf dem Flughafengelände: Pläne für Tempelhofer Feld stehen fest

Lange wurde nur darüber diskutiert, jetzt ist es konkret: Die Pläne für den Neubau von Wohnungen auf dem Tempelhofer Feld stehen. Die Bagger können aber erst nach einem möglichen Volksentscheid anrollen.

Die Pläne für den Neubau der ersten Wohnungen am Rande des Tempelhofer Feldes stehen fest. Zwei landeseigene Wohnungsbaugesellschaften, Degewo sowie "Stadt und Land", dazu noch die Genossenschaft "Ideal", werden ab dem Jahr 2016 zunächst bis zu 1700 Wohnungen am Westrand der Freifläche errichten, am S-Bahnhof Tempelhof. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnete Bausenator Michael Müller (SPD)  mit den drei Geschäftsführern der Firmen.

Müller sprach von einem "Gesamtstädtischen Interesse" an der Bebauung des Feldes und der Bereitstellung neuer zusätzlicher Wohnungen. Kritik an der Bebauung des Tempelhofer Feldes wies er zurück: Die Wohnungen entstünden an drei Stellen am Rande des Areals - in Neukölln, am Südring und am Tempelhofer Damm -, der weit überwiegende Teil des Feldes, 230 Hektar, würden nicht angetastet - "und mit mir wird es eine Bebauung dieser Freifläche nicht geben."

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50 Prozent der Wohnungen auf dem Tempelhofer Feld sollen günstige Mieten haben

Mindestens die Hälfte der neu entstehenden Wohnungen soll zu Mieten ab sechs und bis acht Euro je Quadratmeter und Monat nettokalt vermietet werden und zwar an "Haushalte mit mittleren und unteren Einkommen". Die günstigen Mieten sollen durch den Einsatz von Förderungen aus dem geplanten neuen Wohnungsbaufonds des Senats sowie durch eine "Querfinanzierung" der günstigen Wohnungen in den Neubauten durch eine Vermietung anderer Wohnungen zu Marktpreisen.

Die Grundstücke auf dem früheren Flughafengelände wird der Senat nicht kostenlos an die Wohnungsbauunternehmen übertragen, sondern "zum Verkehrswert". Mit dem Erlös aus diesen Verkäufen will der Senat den Bau von Straßen, Plätzen und die Verlegung von Wasser- und Stromleitungen finanzieren, um das Quartier zu erschließen.

Auf Nachfrage räumte Bausenator Müller ein, dass die angestrebte Finanzierung des Projektes aus dem Verkauf des Baulandes "eine Gratwanderung" ist. Die für die Planungen zuständige Senatsbaudirektorin Regula Lüscher sagte, dass aus den Verkaufserlösungen bei der Entwicklung des Feldes außerdem noch die Sanierung des Flughafengebäudes bezahlt werden soll. Diese werden mindestens 150 Millionen Euro betragen. Deshalb werde das Vorhaben auch nicht ganz ohne Einsatz von Landesmitteln zu realisieren sein. Mit der Zahlung eines "niedrigen dreistelligen Millionenbetrags" aus dem Landeshaushalt müsse gerechnet werden.

Vor dem Volksentscheid zum Flughafen Tempelhof sollen keine Bagger rollen

Wie dringend günstige Wohnungen gesucht werden, betonte der Chef der Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land Ingo Malter: "Bei uns stehen Tempelhofer, Kreuzberger, Neuköllner vor der Tür, die hier aufgewachsen sind und es zunehmend schwer haben, in ihrer Heimat Wohnungen zu finden." Bausenator Müller betonte, dass der Senat in der Pflicht stehe, auch in der Innenstadt neuen Wohnraum bereit zu stellen und Haushalte nicht nur an den Stadtrand zu verweisen.

Zwar werde nun zügig an der Ausarbeitung der Baupläne gearbeitet, "aber es wird kein Bagger rollen, bevor der Volksentscheid entschieden ist", so Müller weiter. Die "Sorgen" der Berliner nehme er ernst, die Planungen zur Gestaltung und Bebauung des Feldes seien aber "keine Kopfgeburt der Verwaltung", sondern Ergebnis von Befragungen und Beteiligungen von Bürgern - und der Notwendigkeit, Wohnraum zu schaffen.

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