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Im Dschungelcamp. Klaus Wowereit hatte früher mal einen Wellensittich – nun schreitet er durchs neue Vogelhaus.

© DAVIDS

Wowereit auf Zoo-Besuch: Neues Vogelhaus in Berlin eröffnet

Beim ersten Rundgang findet der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit Gefallen am neuen Vogelhaus im Zoologischen Garten Berlin. Doch nicht jeder teilt seine Meinung.

So ein Tariktikhornvogel hat eine Menge zu erzählen, da lässt er sich auch nicht vom Regierenden Bürgermeister ablenken. Das graue Tier krächzt, schnattert und piept, aber der Tross muss weiter. Welche denn die besonderen Vögel seien, auf die er besonders stolz sei, fragt Klaus Wowereit (SPD) den für das neue Vogelhaus zuständigen Tierpfleger Jörg Ulbricht. „Nun“, sagt der diplomatisch, „für mich ist jedes Tier besonders.“

Das ist eine Antwort ganz nach dem Geschmack von Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz, dem einst schon der Hype um Eisbärstar Knut zu viel war. Was hätte der Zoo für Werbung und Umsatz mit einer Knut-Präparat-Wanderausstellung weltweit machen können, wird am Rande geraunt. Aber jetzt geht es um die Vögel. Und von denen gibt es eine Menge im modernsten Vogelhaus Europas mit 47 kombinierten Innen- und Außenvolieren sowie drei begehbaren Freiflughallen zu entdecken. Mehr als 600 Papageien und Flughunde, Tamburintäubchen und Blauflügeljägerlieste, Schönsittiche und Veilchenloris sieht man da zwischen Palmen und Ästen, auf Sand und teils noch ganz blankgewienertem Boden.

12,5 Millionen Euro hat der Bau über die anderthalb Jahre Bauzeit letztlich gekostet, neun Millionen waren anfangs veranschlagt, sagte Blaszkiewitz. Der Zoo-Chef richtete seinen Dank an all die Architekten, Planer und natürlich auch Bauchef Heiner Klös, der dem Projekt „sein ganzes Herzblut“ gewidmet habe. Zoo-Direktor und Regierender Bürgermeister dankten ausdrücklich jedem Spender, ob er wenig Geld überwies oder eine große Erbschaft hinterließ. „Bürgerschaftliche Unterstützung hat möglich gemacht, dass wir Berlin-Besuchern jetzt noch etwas Besonderes bieten können“, freute sich Wowereit – der übrigens als Kind mal einen Wellensittich hatte.

„Total toll, so modern“, findet eine Besucherin aus Düren das Haus, sie ist zufällig in den Pulk der Hunderte von Eröffnungsgäste mit Ex-Zoodirektoren, Förderern, Stammgästen und internationalen Zoovertretern geraten, im nunmehr dritten Berliner Vogelhaus. „Zu viel Beton, sieht aus wie eine JVA, und Erläuterungen zu Regenwaldsterben, Klimawandel und Artenschutz fehlen“, schimpfte ein anderer Besucher. „Wenigstens kein olles Gestrüpp mehr mit vertrockneten Blättern wie früher“, sagte eine Frau. Die Australienhalle erinnert jedenfalls passgenau an den fünften Kontinent. Zufrieden? Bauherr Heiner Klös lächelt. „Ich bin gedanklich eigentlich schon bei der nächsten Anlage – bei den Nashörnern.“

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