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Berlin: Wowereit tadelt Schulen in Kreuzberg

Er würde seine Kinder „nicht dorthin schicken“

Berlins Regierender Bürgermeister hat durch eine Äußerung zur Qualität von Schulen in Kreuzberg einige Unruhe verursacht. Klaus Wowereit (SPD) sagte in der N24-TV-Sendung „Links-Rechts“, dass er seine Kinder nicht gern in dem Problemstadtteil zur Schule schicken würde. Auf die Frage danach antworte er „Nein“: „Ich kann auch jeden verstehen, der sagt, dass er da seine Kinder nicht hinschickt.“ Eltern versuchten „selbstverständlich, für ihre Kinder das Beste zu haben“, zitiert ihn die Nachrichtenagentur ddp.

Grünen-Bildungsexperte Özcan Mutlu sagte dazu, „es könne sich nur um einen peinlichen Ausrutscher handeln“. Er lade den Regierenden gern ein, mit ihm Schulen zu besuchen, die „trotz aller Widrigkeiten exzellente Arbeit“ leisten: „Statt Verständnis für die Abwanderung von Bildungsbürgern zu zeigen, soll Wowereit eine gleichermaßen gute Qualität an allen Schulen in der Stadt sichern.“ Inge Hirschmann, Kreuzberger Schulleiterin und Vorsitzende des Grundschulverbands Berlins, sagte, wenn Wowereit das so äußere, „sei es höchste Eisenbahn, dass er etwas dagegen tut“: Gegen den Wegzug Privilegierter, gegen mehr Privatschulen, für mehr Arbeitsplätze. Kreuzberg sei ein Vorzeigebezirk, in dem viele Erwachsene Lust haben, zu leben. FDP-Schulexpertin Mieke Senftleben sagte, „Wowereit mag womöglich vielen aus der Seele sprechen“, er kenne aber offenbar die vielen hervorragenden Schulen des Bezirks nicht. FDP-Fraktionschef Martin Lindner forderte den Gratis-Besuch von Privatschulen für Kinder in Problembezirken.

Die Bildungsverwaltung wollte sich nicht zum Wowereit-Zitat äußern. kög

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