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Berlin: Wowereit will die Gay Games 2010 nach Berlin holen

Zum ersten Mal bewirbt sich eine deutsche Stadt um die Olympischen Spiele der Schwulen und Lesben

Berlin bewirbt sich um die Gay Games 2010. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit kümmert sich persönlich um das Projekt. Das bestätigte Senatssprecher Michael Donnermeyer dem Tagesspiegel. Zu den Olympischen Spielen der Schwulen und Lesben werden rund 20000 Sportler aus mehr als 80 Nationen erwartet. Es ist die erste Bewerbung einer deutschen Stadt um dieses Sportfest. Ob Berlin die Spiele bekommt, entscheidet sich im Oktober 2005. Es gibt schon zwei Konkurrenten: Chicago und Los Angel es.

Die Chancen Berlins stehen gut. Nachdem die Spiele von 1982 bis 1994 immer in den USA oder Kanada stattfanden, gab es mit den Spielen in Amsterdam 1998 die ersten Gay Games in Europa und mit Sydney 2002 die ersten in der südlichen Hemisphäre. 2006 finden die Gay Games in Montreal statt. 1982 in den USA als lesbisch-schwuler Gegenentwurf zu den Olympischen Spielen gegründet, sind die Spiele heute ein großes Breitensportfest, das mit einem Kultur-Festival kombiniert wird. Grundgedanke ist die Idee, allen Menschen unabhängig von Hautfarbe, sexueller Orientierung oder sportlichen Fähigkeiten die Teilnahme an einem Sportereignis olympischen Ausmaßes zu ermöglichen. Mitmachen kann also jeder. Gemessen an den Teilnehmerzahlen sind die Gay Games größer als ihr Vorbild Olympia. 2002 haben in Sydney rund 14000 Sportler in 31 Disziplinen um Medaillen gekämpft.

In Berlin organisiert der Verein „Games Berlin e.V.“ die Bewerbung. Vorstandsmitglied Dagmar Timm: „Bei den Gay Games herrscht eine wunderbare Atmosphäre – die möchte man unbedingt auch mal in die eigene Stadt übertragen.“ Die Spiele seien auch touristisch interessant: „Die meisten Gäste kommen aus Amerika.“ Hanns-Peter Nerger, Chef der Berlin-Toruismus-Marketing, freut sich über die Bewerbung: „Das gibt uns die Chance, Berlin nicht nur als weltoffene Metropole zu bewerben, sondern auch auch als Stadt des Sports, Lifestyle und Kultur.“ Die Gay Games garantierten Berlin eine große internationale Aufmerksamkeit.

Die Kosten für die Bewerbung trägt im Wesentlichen „Games Berlin“, ein Antrag zur finanziellen Unterstützung der Bewerbung ist bei der Stiftung Klassenlotterie gestellt. Steuergelder gibt es für die Bewerbung jedoch nicht. Die Spiele in Amsterdam und Sydney endeten indes mit einer finanziellen Bruchlandung. „In Sydney haben sich die Veranstalter mit dem kulturellen Rahmenprogramm übernommen“, erklärt Dagmar Timm. Diese Fehler werde man nicht wiederholen, sondern versuchen, kostensparende Synergien mit anderen Veranstaltungen zu nutzen.

Berlin hat außerdem den Hut in den Ring geworfen um die Ausrichtung der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009. Die Entscheidung um das Endspiel der Fußball-WM 2006 ist bereits gefallen. Es wird im Olympia-Stadion angepfiffen. Auch die Beachvolleyball-WM 2007 ist vergeben: nach Berlin.

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