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Berlin: Wowereit will keinen Wettkampf um Olympia Regierender: Städte nicht aufeinander hetzen

Der deutsche Sport muss nach Auffassung des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit das Auswahlverfahren für die Olympischen Spiele grundlegend ändern. „Man darf nicht mehrere Städte in einem Wettbewerb aufeinander hetzen, Millionen dafür ausgeben und sich dann wundern, dass die Solidarität nicht groß ist“, sagte Wowereit.

Der deutsche Sport muss nach Auffassung des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit das Auswahlverfahren für die Olympischen Spiele grundlegend ändern. „Man darf nicht mehrere Städte in einem Wettbewerb aufeinander hetzen, Millionen dafür ausgeben und sich dann wundern, dass die Solidarität nicht groß ist“, sagte Wowereit. Berlin stehe für Olympische Spiele bereit, wenn eine Analyse ergibt, dass die Bewerbung Chancen hat, sagte Wowereit am Freitag bei einer Veranstaltung des Landessportbundes. „Die Stadt bietet die Sportstätten und auch die Infrastruktur“, ergänzte gestern sein Sprecher Michael Donnermeyer. Aber auch die internationalen Voraussetzungen müssten stimmen: „Wenn Paris oder eine andere europäische Metropole den Zuschlag für 2012 erhält, macht eine Bewerbung für 2016 keinen Sinn.“ Dann könne man erst über einen späteren Zeitraum nachdenken.

Die sportpolitische Sprecherin der SPDFraktion im Abgeordnetenhaus, Karin Seidel-Kalmutzki, ist der Meinung, dass eine Olympia-Bewerbung Berlins nur aus „der Mitte der Bundesländer heraus getragen werden“ kann. Die Stadt selbst solle sich nicht nach vorne drängen. Seidel-Kalmutzki hält in Deutschland lediglich Berlin für olympiatauglich. Aber eine nationale Konkurrenz mit anderen Interessenten wie Hamburg schwäche eine deutsche Bewerbung insgesamt. Hamburg war nach dem Scheitern von Leipzig zunächst wieder mit seinen olympischen Initiativen vorgeprescht, hält sich aber inzwischen bedeckt. Man müsse die Entscheidung für 2012 abwarten, sagte der Sprecher von Stadtoberhaupt Ole von Beust. Auch in der Frage eventueller Berliner Olympia-Ambitionen war er zurückhaltend: „Was andere Städte machen, müssen sie selbst wissen.“

Für „verfrüht“ hält der Präsident des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, die Debatte um eine Kandidatur. Er machte vor kurzem deutlich, dass nur drei deutsche Städte im Wettbewerb um Olympia konkurrenzfähig sind: Berlin, München, Hamburg. sik/gb

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