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Berlin: Wowereit will mehr Geld für Gedenkstätten

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat sich für eine stärkere Förderung der Gedenkstätten für DDRGeschichte ausgesprochen. Bezahlen soll das aber vorwiegend der Bund.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat sich für eine stärkere Förderung der Gedenkstätten für DDRGeschichte ausgesprochen. Bezahlen soll das aber vorwiegend der Bund. Am ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnis in Hohenschönhausen solle er sich künftig deutlich stärker beteiligen. Und die Gedenkstätte im frühere Ministerium für Staatssicherheit an der Lichtenberger Normannenstraße, die Berlin derzeit nach eigenen Angaben zu über 50 Prozent mitfinanziert, würde Wowereit gerne an den Bund abtreten. Das sagte er gestern während einer Besuchstour durch Berliner Gedenkstätten.

Konkret stellt sich das der Regierende so vor: Hohenschönhausen wird zur zentralen nationalen Gedenkstätte gegen DDR-Unrecht. Und der Staat zahlt dafür „deutlich mehr“ als bisher. „Der Bund ist in der Verpflichtung“, sagte Wowereit. „Aber auch das Land Berlin wird seinen Beitrag leisten.“ Welchen Beitrag, ließ er offen. Auch Rainer Klemke, Abteilungsleiter in der Senatsverwaltung für Kultur legte sich nicht fest. „Wir erwarten angesichts der nationalen Bedeutung der Gedenkstätte eine deutlich stärkere Beteiligung des Bundes als 50 Prozent“.

Da Hohenschönhausen bereits als nationale Gedenkstätte eingestuft sei, teilten sich derzeit Bund und Land die Kosten. Laut Klemke soll bis zum Herbst ein Ausbaukonzept für Hohenschönhausen stehen, auf dessen Basis man mit dem Bund über die finanzielle Beteiligung verhandeln könne. Für Sanierung und Ausbau der teils maroden Bausubstanz seien 17,5 Millionen Euro nötig, sagte Gedenkstätten-Leiter Hubertus Knabe.

Die Gedenk- und Forschungsstätte Normannenstraße würde Wowereit gerne in Marianne Birthlers Händen sehen. „Wir sind der Auffassung, dass das Haus bei der Bundesbauftragten für Stasi-Unterlagen gut aufgehoben wäre.“ Bisher gehört es der Oberfinanzdirektion Berlin. „Mit Marianne Birthler sind wir bereits einig. Die Verhandlungen mit dem Bund laufen“, sagte Wowereit. Jörg Dreiselmann, Geschäftsführer des Hauses, lehnt diese Pläne ab. „Niemand weiß, wie lange es die Birthler-Behörde noch gibt und was dann mit unserer Forschung passieren würde.“ Die Stätte hat einen Jahresetat von 577 000 Euro. Ein Fünftel davon finanziert sie selbst. mne

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