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Berlin: Wowereit: Wir sind fit für Olympia

Der Regierende hält eine Bewerbung um die Spiele 2016 für sinnvoll. Senat will die Fanmeile zur Fußball-EM 2008 neu beleben

Die Fußball-WM ist am Sonntagabend mit einem rauschenden Fest im Olympiastadion zu Ende gegangen. Vier Wochen lang fand in Berlin die größte Party Europas statt. „Das Ergebnis übersteigt alle unsere Erwartungen“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Montag bei der großen WM-Bilanz-Pressekonferenz des Senats. Nach seinen Angaben haben rund neun Millionen Menschen auf der WM-Meile zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor friedlich gefeiert. Eine Neuauflage mit vielen Leinwänden könne er sich gut vorstellen, sagte Wowereit. Im Jahr 2008 findet in der Schweiz und Österreich die Fußball-Europameisterschaft statt.

Wowereit, der gemeinsam mit Sportsenator Klaus Böger (SPD) und Innensenator Ehrhart Körting auf dem Podium saß, kündigte zudem an, sich für die Ausrichtung der Olympischen Spiele starkzumachen. Er kündigte ein Treffen mit dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbunds, Thomas Bach, an. Sinn mache eine Bewerbung schon für das Jahr 2016 – auch wenn 2020 oder 2024 realistischer seien, sagte Wowereit.

Auch die Polizei zog eine durchaus positive Bilanz. „Es ist prima gelaufen. Vor allem auch dank der begeisterten Fans, die uns durch ihr Verhalten die Arbeit erleichtert haben“, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Während der gesamten WM gab es 773 Festnahmen, davon rund die Hälfte auf der Fanmeile. „Wenn man davon ausgeht, dass 15 Millionen Menschen während der WM in Berlin waren, ist das verschwindend gering“, sagte ein Polizeisprecher. Im Vergleichszeitraum zum Vorjahr ist die Zahl der Straftaten während der WM um 3250 Delikte gestiegen: Das entspräche rund sieben Prozent mehr Straftaten. Davon hatten 2897 „direkten WM-Bezug“, wie es hieß. Auch hier sei die Polizei mit der Entwicklung zufrieden, wenn man die Zahl der Delikte im Verhältnis zu den Menschenmassen, die in der Stadt waren, betrachte.

Aufgrund der vielen Menschen in der Stadt sei auch der Anstieg der Taschendiebstähle während der WM zu erklären: Die Zahl der Taten stieg um 544 auf 1979, das sind rund 38 Prozent. Doch es gab auch Straftaten, von denen während der Weltmeisterschaft weniger verzeichnet wurden. So ging etwa die Zahl der Autodiebstähle zurück. 1217 Fahrzeugdiebstähle weniger als im Vergleichszeitraum des vorigen Jahres wurden gezählt. Die Zahl der Polizisten, die zur Sicherung der WM eingesetzt wurden,variierte in den vergangenen vier Wochen zwischen 1300 Beamten und bis zu 6200. Auch der Tag des Endspiels blieb aus Sicht der Polizei friedlich. 179 Anzeigen wurden am Sonntag geschrieben und 61 Menschen festgenommen: vorwiegend wegen Körperverletzung, Diebstahls und Hausfriedensbruchs. Insgesamt äußerte sich Innensenator Körting sehr zufrieden. Das WM-Sicherheitskonzept habe funktioniert, sagte er im Interview mit dem Tagesspiegel.

Auch die Bundestagsarena zog am Montag Bilanz. Die nachgebaute Reichstagskuppel, in der sich Fans über Politik informieren konnten, wurde von 114 000 Menschen besucht.

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