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Wunschkandidat gibt Berlin einen Korb: Rückschlag bei Suche nach Airport-Manager

Auch mehr als zwei Wochen nach der Trennung vom BER-Chefplaner Manfred Körtgen, bleibt diese zentrale Stelle vorerst unbesetzt. Erste Gespräche mit einem Wunschkandidaten von Bund und Ländern scheiterten an der Gehaltsfrage.

Auf der Suche nach einem neuen Technik-Geschäftsführer hat der Flughafen BER einen Rückschlag erlitten. Nach Tagesspiegel-Informationen hatten sich der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg auf einen Kandidaten verständigt. Der Vertragsabschluss scheiterte aber an zu weit auseinanderliegenden Gehaltsvorstellungen, die Gespräche wurden ergebnislos abgebrochen. Der Kandidat – ein Bauingenieur, der an einem anderen deutschen Großflughafen in einer Führungsposition beschäftigt ist – gilt als profunder Kenner komplexer Bauvorhaben.

Auch mehr als zwei Wochen nach der Ankündigung, sich vom amtierenden Technik-Geschäftsführer Manfred Körtgen zu trennen, bleibt diese zentrale Personalie also vorerst ungeklärt. Die Pannen, die zur verschobenen Eröffnung des Großflughafens führten, lastet der Aufsichtsrat vor allem ihm, dem zweiten Mann in der Geschäftsführung, an.

Öffentlich war zuletzt der Name von Hany Azer als möglicher Nachfolger lanciert worden. Der Bauingenieur hatte den Bau des neuen Berliner Hauptbahnhofs verantwortet und ist nach wie vor bei der Bahn beschäftigt: Er ist beim Vorstand Technik zuständig für Großprojekte in Deutschland und Katar. Azer scheint aber aus dem Rennen zu sein, heißt aus der Branche. Er selbst hatte Kontakte wegen der Körtgen-Nachfolge dementieren lassen. Ohnehin gilt er zwar als kompetenter Manager von Großprojekten, aber vor allem im Tiefbau.

Auf dem BER kann man schon landen - zumindest im Flugsimulator:

Offenbar gewinnt nun eine interne Lösung Zuspruch: Demnach könnte Flughafenplaner Joachim Korkhaus die Karriereleiter nach oben klettern und Körtgen nachfolgen. Korkhaus hat gerade erst den Mitgliedern des Verkehrsausschusses des Abgeordnetenhauses Rede und Antwort gestanden. Er machte den Parlamentariern sehr deutlich, dass es beim neuen Terminplan keinen Puffer gibt: Damit der neue Eröffnungstag 17. März 2013 klappt, dürfe nicht viel schiefgehen.

Auch deswegen ist die zügige Neubesetzung des Technik-Geschäftsführers so dringlich. Die Firmen Bosch, Imtech und Siemens, die Zulieferer für die Brandschutzanlage sind, haben dem Flughafen eine Frist bis Mitte Juni gesetzt. Bis dahin müssten alle erforderlichen Planungsunterlagen „abschließend und fehlerfrei“ übermittelt werden, sonst sei der neue Zeitplan nicht zu halten. Im Klartext: Wenn die Unterlagen nicht binnen der nächsten zwei Wochen vorliegen, ist der 17. März 2013 passé.

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