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Am Freitag beginnt der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping seinen Staatsbesuch in Deutschland. In Berlin wird er zuerst von Bundespräsident Gauck mit militärischen Ehren begrüßt.

© dpa

Xi Jinping zu Besuch in Berlin: Hätten ein paar Facebook-Freundschaftsanfragen nicht gereicht?

Muss es denn immer ein Staatsbesuch sein? Wäre der heutige Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping nicht leicht durch ein paar Facebook-Freundschaftsanfragen zu ersetzen? Bernd Matthies wägt das Pro und Contra ab. Außerdem verraten wir, wo Berlin am Freitag still steht.

In Zeiten von Internet und Twitter sollte auch die Institution des Staatsbesuchs einmal kritisch hinterfragt werden. Vermutlich würde das Ergebnis lauten, dass der heutige Besuch des chinesischen Staatspräsidenten leicht durch ein paar Facebook-Freundschaftsanfragen und ergänzende, stramm verschlüsselte E-Mails zu ersetzen wäre.

Dummerweise hat sich dieses schlanke Modell noch nicht richtig durchgesetzt, und deshalb ist diese Woche mit der südkoreanischen Präsidentin und ihrem chinesischen, wie man so sagt, Amtskollegen, eine Herausforderung für den Berliner Verkehrsteilnehmer. Er wird sich wieder einmal fragen, ob er das Recht, jede Nacht in den heißesten Clubs der Welt Party zu machen, nicht durch den Daueraufhalt in festbetonierten Staus eventuell doch zu teuer erkauft ist.

Auch vor zu hohen Erwartungen an den Gast muss Berlin gewarnt werden. Ja, einer seiner Vorgänger hat mal zwei Pandas mitgebracht. Aber das ist lange her, und wenn jemand in der kommenden Woche welche sieht: Aprilscherzalarm. Auch wenn der neue Zoodirektor sich wahrscheinlich drüber freuen würde.

Wo Berlin still steht

Präsident Xi Jinping in Berlin

Am heutigen Freitag landet der chinesische Präsident Xi Jinping in Tegel. Vormittags wird er im Schloss Bellevue erwartet, abends im Hotel Intercontinental. Es wird mit erheblichen Behinderungen gerechnet, auch im Busverkehr der BVG.

Stau am Donnerstag

Wer am Donnerstag durch die Stadt wollte, brauchte starke Nerven. Die Straße des 17. Juni war dicht – dort parkten etliche Wagen der BSR. Die Müllmänner beteiligten sich am Warnstreik des öffentlichen Dienstes. Es kam zu Staus im Berufsverkehr, und nicht nur dort. In den umliegenden Straßen ging nichts mehr, auch die Busse der BVG steckten fest.

Wer am Donnerstag auf die Autobahn ausgewichen ist, hatte Pech: Weil es dort gleich zwei Mal zu einen Unfall kam, standen auch die Autofahrer im Stau. Doch das war nicht alles: Am Donnerstag war wieder die südkoreanische Ministerpräsidentin unterwegs. Park Geun-hye besuchte ein Siemens-Werk in Mitte und – begleitet von vielen Polizisten – die East Side Gallery und eine Fotoausstellung über die demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea. Auch hier kam es zu großen Verkehrsbehinderungen.

Auch am Sonntag wird Zeit gestohlen

Wer sich am Donnerstag und Freitag im Stau über die verlorene Zeit ärgert, muss nun ganz tapfer sein: In der Nacht zum Sonntag (30. März) rücken die Uhren um 2 Uhr eine Stunde vor auf 3 Uhr, die Sommerzeit beginnt. Dafür bleibt es abends eine Stunde länger hell.

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