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Yorck 59: Bezirksspitze wird mit Besetzern verhandeln

Die Besetzer des Künstlerhauses Bethanien können einen ersten Teilerfolg verbuchen. Das Bezirksamt Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg wird am Dienstag mit ihnen verhandeln. Am Wochenende hatten ehemalige Bewohner des Projekts "Yorck 59" das Künstlerhaus besetzt.

Berlin. (13.06.2005, 13:05 Uhr) - Die Führung des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg will an diesem Dienstag mit den Besetzern des Künstlerhauses Bethanien verhandeln. Das für den Montag geplante Treffen wurde aus Termingründen verschoben, sagte Baustadtrat Franz Schulz (Grüne). Nach der Räumung des links-alternativen Wohnprojekts «Yorck59» in Berlin-Kreuzberg am 6. Juni hatten ehemalige Bewohner am 11. Juni Teile von Bethanien besetzt.

Bei dem Gespräch, an dem laut Schulz Bezirksbürgermeisterin Cornelia Reinauer (PDS) und alle Stadträte teilnehmen, soll über Ersatzwohnraum für das Projekt verhandelt werden. Der Bezirk wolle, dass die Besetzer noch einmal die drei bereits angebotenen Häuser in Friedrichshain prüfen, sagte Schulz. Diese befinden sich unter anderem in der Löwenstraße und in der Scharnweberstraße. Die Bewohner der Yorckstraße 59 hatten das Angebot abgelehnt. Sie argumentierten, in der Kürze der Zeit hätten sie die Kosten für die Renovierung der zum Teil maroden Gebäude nicht einschätzen können.

Am 11. Juni war eine Gruppe von rund 100 Menschen in das offen stehende Künstlerhaus Bethanien am Kreuzberger Mariannenplatz eingedrungen und hatte einen leer stehenden Seitenflügel in Beschlag genommen. Das Bezirksamt als Besitzer des Hauses hatte vorerst von einer Räumung abgesehen.

«Für unseren Bezirk war "Yorck59" ein wichtiges Projekt», sagte Baustadtrat Schulz. «Ich habe ein ganz elementares Interesse, dass sie ein neues Domizil finden.» Dort hatten etwa 60 Menschen gelebt, darunter elf Kinder. Der jetzige Eigentümer hatte jedoch die Miete für das Haus verdoppelt, das 17 Jahre lang für alternative Projekte genutzt worden war. Als die Bewohner daraufhin nicht zahlten und auch angebotenen Ersatzwohnraum ablehnten, kam es zur Räumung. (tso)

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