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Zehlendorf: Streit um Lärmschutz in Nikolassee

Anwohner wehren sich gegen die Absicht der Bahn, am S-Bahnhof eine etwa sechs Meter hohe und fast 500 Meter lange Lärmschutzwand zu bauen. Das Bezirksamt fürchtet eine Verschandelung des Ortsbildes.

Lieber Lärm als eine Wand. In Nikolassee wehren sich Anwohner gegen die Absicht der Bahn, am S-Bahnhof Nikolassee eine etwa sechs Meter hohe und fast 500 Meter lange Lärmschutzwand auf dem ohnehin bereits drei bis fünf Meter hohen Bahndamm zu bauen, die das denkmalgeschützte Ensemble und das Ortsbild insgesamt verschandeln würde, wie das Bezirksamt von Steglitz-Zehlendorf befürchtet. Auf einer Anwohnerversammlung sprach sich nach Angaben von Frank-Patrick Steckel, der den Widerstand gegen den Mauerbau von Nikolassee mitorganisiert, die Mehrheit dafür aus, lieber den Krach der Züge als die Sicht auf die Wand zu ertragen.

Der Lärmschutz ist erforderlich, weil die Bahn zum Bau neuer Brücken die Konstruktion ändern und die Gleise 60 Zentimeter höher legen will. Weil dies eine „wesentliche Änderung des Bestands“ sei, gelten nach Auskunft der Bahn die aktuellen Lärmschutzrichtlinien, die mit dem Bau der sechs Meter hohen Wand erfüllt werden sollen.

Die Anwohner dagegen wollen, unterstützt vom Bezirksamt, eine andere Lösung, wie es nach Angaben der Technischen Universität möglich ist. Die Bahn setze hier nur auf die billigste Variante, vermutet Steckel. Das Unternehmen lehnte weitere Stellungnahmen ab.

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