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Laut einer Umfrage macht die Zeitumstellung Frauen mehr zu schaffen als Männern.

© dpa

Zeitumstellung und Kaffeekonsum: Frauen sind die sensibleren Uhrmenschen

Laut einer Forsa-Umfrage haben Frauen viel mehr Probleme mit der Zeitumstellung. Logisch ist das nicht, findet unser Autor. Eine Glosse.

Wenn Sie in diesen Tagen früh schwer aus dem Bett kommen, muss das nicht unbedingt an zu wenig Fitness oder zu viel Gewicht liegen. Es könnte auch sein, dass Sie eine Frau sind. Zu verdanken ist diese Erkenntnis den Meinungsforschenden von Forsa, die für die Krankenkasse KKH im Oktober 1000 Personen zwischen 18 und 70 Jahren befragt haben – und zwar repräsentativ. Es muss also stimmen, auch wenn man als Mann mit Faible für Logik einwenden mag, dass morgendliche Startprobleme ein Sommerzeitproblem sein müssten. Denn es ist ja im Frühjahr, dass uns über Nacht jene vielversprechende Stunde gestohlen wird, die wir am letzten Oktoberwochenende grau und nieselfeucht zurückbekommen. Mehr als jede vierte Frau kommt laut KKH in den Tagen danach schwer aus dem Bett, jede fünfte hat auch tags mit Müdigkeit und Gereiztheit zu kämpfen. Dagegen sagen 74 Prozent der Männer, die Zeitumstellung habe für sie keine Auswirkungen. Was einmal mehr zeigt, dass Frauen unergründlich und Männer unsensibel sind.

Espresso hat weniger Koffein als Filterkaffee

Die Eltern unter den BefragtInnen sagen übrigens rund zur Hälfte, dass ihre Kinder nach der Zeitumstellung schlechter schlafen oder drauf sind. Es ist also nicht alles Pubertät, was ätzt.

Momentchen mal, kaum haben wir die Meldung „Mini-Jetlag vor allem bei Frauen und Kindern“ gähnend abgeheftet, kommt schon die nächste Meldung der KKH, wiederum herbeigefragt von Forsa: „Koffeinverbrauch steigt nach Zeitumstellung“, heißt es diesmal. Jeder Vierte, der wegen der Zeitumstellung Probleme habe, trinke mehr koffeinhaltige Getränke. So wird ja schon fast wieder eine dieser Matheaufgaben draus, bei denen Studenten scharenweise durchs Karoraster fallen: Wenn jede fünfte Frau jetlaggereizt ist und jede vierte sich mehr Kaffee gönnt – was macht dann die zehnte Frau? Wahrscheinlich schläft sie noch mal drüber, und Mathe ist hier eh kein Thema. Aber Koffein: Espresso enthält laut der Krankenkasse viel weniger Koffein als Filterkaffee, dasselbe gilt für Cola. Wichtigste Nachricht: Die Wirkung setzt 15 bis 30 Minuten nach dem Verzehr ein und kann stundenlang anhalten. Dieses Zeitfenster gilt es zu genießen, bevor wir müde und gereizt unser Tagwerk fortsetzen. Sofern wir nicht gerade ein Mann sind, der aber auch gar nichts merkt.

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