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Herr der Affen. Tierpfleger Reimon Opitz starb im Alter von 62 Jahren. Foto: dapd

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Berlin: Zoo trauert um den Affenvater Berlins Tierpfleger Reimon Opitz erliegt einem Herzinfarkt

Als „Affenvater“ hat er die Herzen vieler Zoobesucher erobert. Und das bereits seit 44 Jahren.

Als „Affenvater“ hat er die Herzen vieler Zoobesucher erobert. Und das bereits seit 44 Jahren. Reimon Opitz zog Menschenaffen mit der Flasche auf, er kümmerte sich um die kleinen Schimpansen und war dabei so sympathisch, dass ihn auch internationale Besucher des Zoologischen Gartens so schnell nicht vergaßen. In Zukunft aber werden sie vergeblich nach dem bekannten Berliner Tierpfleger Ausschau halten. Am Montag ist Reimon Opitz überraschend den Folgen eines Herzinfarkts erlegen.

Am Mittwoch der vergangenen Woche war der Pfleger am Morgen auf dem Zoogelände zusammengebrochen und seither auf der Intensivstation des Klinikums Westend behandelt worden. Gestern Nachmittag musste der Zoo die Nachricht seines Todes mitteilen. „Damit hat der Berliner Zoo eine seiner markantesten Tierpflegerpersönlichkeiten verloren“, sagte Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz. Nach dem Tod von Thomas Dörflein, dem Pfleger des Eisbären Knut, im Jahr 2008, ist dies der zweite unerwartete Verlust für den Zoo innerhalb kurzer Zeit.

Mit 17 Jahren hatte Reimon Opitz im Berliner Zoo begonnen und prägte 44 Jahre lang dessen Bild. Die vergangenen 20 Jahre war er der verantwortliche Reviertierpfleger im Menschenaffenhaus. Gemeinsam mit seiner Frau Marion zog er unzählige Affen mit der Flasche auf – unter anderen das Orang-Utan-Weibchen Mücke, das Opitz und seine Frau rund ein Jahr lang aufpäppelten, bevor das Tier wieder in die Gruppe integriert werden konnte. Vor allem viele Orang-Utans und Gorillas verbrachten so ihre ersten Monate. Da Reimon Opitz auf dem Gelände wohnte, war er praktisch rund um die Uhr für seine Affen da und musste sich gegen Vorwürfe wehren, er ziehe den Nachwuchs nicht artgerecht auf. Als Vorsitzender des Betriebsrats engagierte er sich aber auch für die menschlichen Vertreter des Zoos.

Unverhofft wurde Reimon Opitz in den vergangenen Jahren zum Fernsehstar: als „Herr der Affen“ in der RBB-Serie „Panda, Gorilla & Co“. Der Sender kündigte gestern eine Programmänderung an: Am Freitag um 20.15 Uhr wird es eine Sondersendung zur Würdigung des Affenpflegers geben. „Wir werden Reimon Opitz sehr vermissen“, sagte Zoodirektor Blaszkiewitz. „Wir alle werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“ Reimon Opitz starb am Montag im Alter von 62 Jahren. Ab heute liegt im Zoo ein Kondolenzbuch aus. Anke Myrrhe

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