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Berlin: Zu Gast bei der Welt

Beim sechsten All Nations Festival laden 29 Botschaften zum gemeinsamen Tag der offenen Tür

Schon vor mehr als 2300 Jahren spielten die alten Maya eine Art Fußball – allerdings nicht mit dem Fuß, sondern mit Hüfte und Ellenbogen. Trotzdem gilt manchen Experten das Ballspiel „pok ta pok“ als Ursprung des Fußballs. Wenn sie Recht haben, lebten also die ersten Fußballer in Mittelamerika – auch in Guatemala. Ob Erich Richter de Leon deshalb so fußballbegeistert ist? „Fußball ist das größte Vergnügen, das es gibt“, schwärmt der guatemaltekische Botschafter. Als er „noch jung und hübsch“ gewesen sei, habe er oft gespielt. Dass Guatemala nicht bei der Fußball-WM dabei ist, findet er traurig.

Doch Erich Richter de Leon und sein Land haben die „Freude am Fußball“ nicht verloren. So heißt die Ausstellung über die Ballspiele der Maya, die seine Botschaft für das sechste All Nations Festival am Sonnabend vorbereitet hat. Das ist der Tag der offenen Tür von 29 Botschaften und dem europäischen Haus, dem Sitz der EU in Berlin. Im Jahr der Fußball-WM steht der Tag unter dem Motto „Fußball Kunst“. Von 11 bis 18 Uhr stellen die Botschaften ihre Länder vor – nicht nur deren Fußballkultur. Guatemala präsentiert sich gemeinsam mit den Ländern El Salvador, Nicaragua und Panama. In dem Gebäude an der Joachim-Karnatz-Allee 45 in Tiergarten gibt es auch traditionelle Volkstänze und Musik zu erleben, wie in vielen anderen Botschaften. Sie alle sind an dem Tag über die vier Linien eines Bus-Shuttles miteinander verbunden.

Sri Lanka präsentiert als Weltneuheit einen Teewein, Thailand führt besondere Massagetechniken vor, Malaysia bietet Bananenbällchen zum Probieren an. Wie man einen Sari anlegt, können die Berliner in der Botschaft Bangladeschs lernen. Das Gold der Inka findet sich bei den Peruanern. Wie Guatemala zeigen auch andere Länder Ausstellungen über ihre Beziehung zum Fußball: Zypern und Venezuela mit Fotos, Tschechien mit Karikaturen ihrer Fußballer. In der georgischen Botschaft ist in dem Film „Erste Schwalben“ zu sehen, wie der Fußball im 19. Jahrhundert ins Land kam. „Bei uns in Uganda werden die Fußbälle für Kinder aus Bananenblättern gemacht“, erzählt dagegen Vasta Rwankote von der Botschaft Ugandas. Neugierige können am Sonnabend dort lernen, wie solch ein besonderer Ball hergestellt wird. Uganda und Oman sind zum ersten Mal dabei, ebenso das Kinderhilfswerk Unicef. In der Unicef-Kinderwelt im Hilton Hotel am Gendarmenmarkt stellen Kinder von Botschaftsmitarbeitern aus Bangladesch, Bulgarien und Indonesien ihre Länder vor.

Bevor also bei der WM „die Welt zu Gast bei Freunden“ ist, sind die Berliner zu Gast bei der Welt. In der Botschaft von Guatemala nimmt man das Motto der WM ganz wörtlich: Jeder Besucher bekommt ein Freundschaftsbändchen.

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