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Berlin: Zu lukrativ: Spandau sagt Nein zum Montagsmarkt

Das Bezirksamt Spandau hat die von einem Teil der Standbesitzer geforderte Erweiterung des lukrativen Wochenmarktes vor dem Rathaus abgelehnt. Zur Begründung heißt es, die Händler würden dann zu viel Geld verdienen und nicht mehr die kleineren Kiezmärkte besuchen.

Das Bezirksamt Spandau hat die von einem Teil der Standbesitzer geforderte Erweiterung des lukrativen Wochenmarktes vor dem Rathaus abgelehnt. Zur Begründung heißt es, die Händler würden dann zu viel Geld verdienen und nicht mehr die kleineren Kiezmärkte besuchen. Was die eigenen Einnahmen betrifft, ist man im Rathaus nicht so zurückhaltend. Die Standgebühren wurden um knapp 40 Prozent erhöht.

Die Meinung der mobilen Verkäufer ist geteilt. Die Interessengemeinschaft der Spandauer Markthändler, in der überwiegend alteingesessene Lebensmittelanbieter organisiert sind, zeigt Verständnis für die Argumente der Verwaltung. Sollte nicht nur mittwochs und samstags, sondern auch montags vor dem Rathaus verkauft werden dürfen, würden noch weniger Anbieter auf die ohnehin schon schwach besuchten Märkte gehen, die es am ersten Wochentag in Hakenfelde und Siemensstadt gibt, sagt der IG-Vorsitzende Detlef Kluge. Auch Obsthändlerin Anke Eichler möchte die gerade bei älteren Mitbürgern beliebten Kiezmärkte erhalten.

„Die gibt es in zwei Jahren nicht mehr“, sagt Imbissbesitzer Constantinos Avlonites. „Das Kaufverhalten hat sich geändert, die Leute gehen nicht mehr auf den Markt. Hier am Rathaus müssen sie vorbei“. „Der Montagsmarkt wird von den meisten Händlern gewünscht“, ist auch Händler Peter Lappoehn überzeugt. Für den Spandauer FDP-Fraktionsvorsitzenden Karl-Heinz Bannasch ist „das letzte Wort noch nicht gesprochen“. Er lehnt es ab, „dass der Staat ordnungspolitisch ins Wirtschaftsleben eingreift“. Als „fragwürdig“ bezeichnete Bannasch die Tatsache, dass vom Bezirksamt dem privaten Wochenmarkt auf dem Marktplatz eine Zusatzgenehmigung für die Montage erteilt wurde, nachdem der Antrag für den Rathausvorplatz bereits gestellt war.

Einig sind sich die Händler in ihrer Kritik an der Gebührenerhöhung, die im Rathaus mit der Notwendigkeit zur Kostendeckung begründet wird. Den Verantwortlichen in Spandau werfen sie vor, im Gegensatz zu anderen Bezirken zu wenig für die Steigerung der Attraktivität der Märkte zu tun. du-

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