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Berlin: Zu viel Wärme, zu viel Strom, zu viel Geld

Rechnungshof rügt Energieverbrauch.

Potsdam - Brandenburgs Landesrechnungshof rügt unnötige Millionenausgaben, weil in Gebäuden des Landes zu viel Energie vergeudet wird. Das geht aus einem aktuellen, dem Tagesspiegel vorliegenden Prüfbericht der obersten Finanzkontrollbehörde für den Landtag hervor. Es geht um immerhin 826 landeseigene Gebäude, von Polizeiwachen, Schulämtern, Behördenzentren bis zu Ministerien, für die allein 2011 rund 18,4 Millionen Euro für Wärme und Strom fällig wurden. Zu viel, so die Prüfer. Zumal die Tendenz steigend sei. „Mit einem umfassenden Energiemanagement könnte dieser Entwicklung entgegengewirkt werden.“ Genau das hatte der Rechnungshof aber schon einmal im Jahresbericht 2009 angemahnt, mögliche Einsparungen auf 1,8 Millionen Euro pro Jahr beziffert – vergeblich. Passiert ist kaum etwas. Zwar habe Brandenburgs Liegenschaftsbetrieb (BLB), der die Gebäude verwaltet, „erste Schritte“ unternommen, heißt es. „Gleichwohl vermisst der Landesrechnungshof nach wie vor einen ganzheitlichen, systematischen Planungs- und Lösungsansatz.“ Dabei habe die Energiestrategie der Regierung für das Land das Ziel formuliert, bis 2030 den Endenergieverbrauch um 23 Prozent zu reduzieren.

Gerügt wird nun konkret, dass lediglich 156 Gebäude – 19 Prozent – überhaupt Leittechnik haben. Sie ist Voraussetzung für effiziente Betriebsabläufe. Und es wird kritisiert, dass Messgeräte fehlen und im BLB nur drei Mitarbeiter mit der Problematik befasst sind. Stattdessen heizen viele Gebäude immer noch die Umwelt mit. In vier von sieben untersuchten Polizeigebäuden etwa lagen die Kennziffern beim Wärme- und Stromverbrauch weit höher als die gesetzlichen Vorgaben. Und es sind nicht nur Altlasten. So sei „bemerkenswert“, dass „die Polizeiinspektion in Bernau den mit Abstand höchsten Energieverbrauch ausweist, obwohl das Gebäude erst 2006 errichtet worden ist.“ Thorsten Metzner

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